Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Besonderer Kinoabend weckt großes Interesse
Film dreht sich um Umgang mit Krankheit und Tod – Resonanz macht Hospizteam sprachlos
(sz/dtp) - Die Überraschung war groß: Trotz widriger Umstände mit Kälte und Bauernprotesten kamen am 10. Januar zahlreiche Interessierte ins Ehinger Kino. Der Förderverein der ambulanten Hospizgruppe hatte gemeinsam mit der ambulanten Hospizgruppe Ehingen und dem stationären Hospiz St. Martinus Alb-Donau in Kirchbierlingen zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Bernhard Platt, der Vorsitzende des Fördervereins, war überwältigt von so viel Interesse. Gabi Zügn, Einrichtungsleitung aus Kirchbierlingen, fehlten zu Beginn gar die Worte: „Was sagt man wenn man sprachlos ist?!“Themen wie Tod, Krankheit und Trauer gelten oft als Randnotizen im Alltagsleben, bis man selbst betroffen ist. An diesem Abend war das Interesse groß und so präsent und inmitten der Gesellschaft. „Natürlich sollen wir uns nicht stündlich mit unserer Endlichkeit beschäftigen, aber ein Bewusstsein zu entwickeln – dabei kann so ein Filmabend hilfreich sein“, sagt die Sozialpädagogin Olivia Kruk aus dem Hospiz St. Martinus Alb-Donau.
Zusammen an diesem Abend geschaut wurde der Film „Living – einmal wirklich leben“. Darin geht es um einen Mann, der mit der Diagnose Krebs im Endstadium umgehen muss. Er entscheidet sich dafür, mit seinem Alltagsleben zu brechen und das zu tun, was ihm wirklich wichtig ist. Im Rahmen des Filmabends gab es zudem die Gelegenheit für die ambulante Hospizgruppe und das
stationäre Hospiz, sich vorzustellen. Ute Häußler, Einsatzleiterin der ambulanten Hospizgruppe Ehingen, erläuterte nach dem bewegenden Film, dass ihr Angebot Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet. Ihr Team aus Haupt- und vielen engagierten Ehrenamtlichen setzt sich für das Wohlbefinden schwerkranker und sterbender Menschen jeglichen Alters ein und entlastet so die Angehörigen und das gesamte Umfeld. Die gelernte Krankenschwester berichtete aus ihrer fast 30-jährigen Berufserfahrung, wie unterschiedlich Menschen mit dem Abschiednehmen und der Trauer umgehen.
Der Kinoabend war ein voller Erfolg für alle Beteiligten und so gab es die Zusage, dass dieses Format im Herbst fortgeführt wird. „Ich freue mich bereits auf die nächste Veranstaltung“, freut sich auch Kinobetreiber Max Kienzle. „Kino ist so viel mehr als Blockbuster und Hollywood. Ich finde es toll, dass so viele Menschen neugierig sind auf dieses Thema und diesem im Rahmen einer Kulturveranstaltung begegnen.“