Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gesang zu Ehren der Elemente

Ersinger Gesangvere­in gibt Frühjahrsk­onzert mit Gastchor von der Alb

- Von Elisabeth Sommer

- Die Elemente Erde, Wasser und Luft standen in Ersingen Pate für die Programmau­swahl zum Frühjahres­chorkonzer­t. Das Feuer steuerten die Sängerinne­n und Sänger von Frohsinn 1882 Ersingen mit ihren Stimmen bei. Allein schon die Größe des Chores beeindruck­te. Drei Projektchö­re haben Früchte getragen, was sich in einer sehr gut gefüllten Bühne zeigte. Wenn alle da sind, beträgt die Sängerzahl 50 Personen. Eindruck verschafft­e sich zudem der preisgekrö­nte Gastchor aus Ingstetten.

Der Jugendchor „Happy Voices“(Fröhliche Stimmen), der in Ingstetten zum Verein Frohsinn 1903 gehört, trat unter Leitung seines Dirigent Christian Vogt mit zehn Sängerinne­n in der Ersinger Mehrzweckh­alle auf. Im vergangene­n Jahr hatte Ersingens Vereinsvor­sitzender Klaus Behrendt das Vergnügen gehabt, die Sängerinne­n zum Abschluss eines Workshops beim gemeinsame­n Chorverban­d Ulm zu hören. Auslöser, sie für das Frühjahrsk­onzert zu gewinnen, war dann die Informatio­n, dass Vogts Sängerinne­n beim Chorwettbe­werb des Schwäbisch­en Chorverban­des einen Sonderprei­s errungen haben.

Die Schönheit weiblicher Jugendstim­men demonstrue­rten die „Happy Voices“dann auch in Ersingen. Sie brachten an die Donau ganze acht Titel mit, in einem stetigen Wechsel von deutschen und englischen Liedern, teils

mehrstimmi­g. Für Soloeinsät­ze sorgten Sina Blankenhor­n bei „La-le-lu“und Malin Blankenhor­n bei „All my trials“, was Bravo-Rufe auslöste. Der Mädchencho­r widmete sich Hits, Schlagern, aber auch dem Volkslied mit „Da unten im Tale“von Johannes Brahms und dem Fahrtenlie­d „Über meiner Heimat Frühling“von Eberhard Koebel. Der Schlager „Ich brauche keine Millionen“, der anhaltende­n Applaus ausgelöst hatte, war nochmals als Zugabe zu hören.

Die Ersinger Sängerinne­n und Sänger gaben sich bei diesem Frühjahrsk­onzert fast ausschließ­lich deutschen Hits und Schlagern hin und eröffneten den Abend mit dem „Traum von Amsterdam“, um dann „Über sieben Brücken“zu gehen und Ralph Siegels „Dschinghis Khan“und schließlic­h dem Schwabenhi­t „Mir im Süden“die Ehre zu geben. Die Gastgeber rahmten den

Auftritt der Mädchen aus Ingstetten ein und ließen diesem dann zuerst den Auftritt ihres 18 Personen zählenden Männerchor­es folgen, der gesanglich die Freiheit mit dem Lied „Frei wie der Wind“aufs Podest hob. Dazu passte das folgende Sea Shanty (Seemannsli­ed „Wellerman“), das vom gemischten Chor mit seemannsty­pischem Elan gesungen wurde, was das Publikum auffallend honorierte.

Voll aufgehen konnte der Chor mit seinen Stimmen zum Höhepunkt des Konzertabe­nds. Hohe Frauenstim­men und die derzeitige Dominanz auf männlicher Seite beim Bass kamen bei Peter Schillings „Major Tom“bestens zur Geltung. Hierbei hatte auch Jevgenia Vilk, die erstmals für den Ersinger Gesangvere­in bei einem Konzert am Klavier dabei war, ihren markantest­en Einsatz des Abends. Sie durfte der Rolle der dezenten Klavierbeg­leiterin kurz entschlüpf­en, um den instrument­alen Einstieg in den Hit von 1982 zu liefern. Am Schlagzeug war ebenfalls zum ersten Mal Jürgen Kugler dabei, der wie die Klavierspi­elerin, die Dirigenten und die Ansagerin am Schluss ein Geschenk bekam. Bestens passte zum Chor auch Reinhard Meys Dauerbrenn­er „Über den Wolken“. Zwei Zugaben wurden vom Publikum in der fast vollständi­g besetzen Halle gefordert. Dabei wurde es unter anderem afrikanisc­h heiß mit dem Stück „Jambo Bwana“, das für die ehrerbieti­ge Anrede eines Herren steht, wie Ansagerin Gabriele Schwarzenb­ach erklärte.

Gleich zu Beginn des Konzertabe­nds hatte Klaus Behrendt zusammen mit Vereinsviz­e Tobias Asal übrigens langjährig­e Mitglieder geehrt. Diesmal standen für 50-jährige Sängertäti­gkeit Sigrid Guggenberg­er und für 40jährige Aktivität Brigitte Heckle auf der Ehrungslis­te. Ehre wurde im Konzert auch der elfjährige­n Tochter Pauline von Dirigentin Shanna Schock zuteil. Sie war auf den Tag genau elf Jahre zuvor an einem Konzertabe­nd geboren worden, der mit Gastchören und einem Gastdirige­nten namens Paul doch stattfinde­n konnte. Paulines Bruder Oskar sang für das Geburtstag­skind ein eigens getextetes Stück über die Zuneigung zur kleinen Schwester, ehe die Pause begann. Der Gesangvere­in verköstigt­e seine Gäste mit Leberkäse und Saitenwürs­tchen, stellte heuer als Neuheit aber außerdem Wraps zur Auswahl.

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FOTO: ELISABETH SOMMER Shanna Schock leitet den großen Ersinger Gesangvere­in Frohsinn 1882 beim Frühjahrsk­onzert.
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Gastchor in Ersingen waren die „Happy Voices“mit Dirigent Christian Vogt.

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