Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gesang zu Ehren der Elemente
Ersinger Gesangverein gibt Frühjahrskonzert mit Gastchor von der Alb
- Die Elemente Erde, Wasser und Luft standen in Ersingen Pate für die Programmauswahl zum Frühjahreschorkonzert. Das Feuer steuerten die Sängerinnen und Sänger von Frohsinn 1882 Ersingen mit ihren Stimmen bei. Allein schon die Größe des Chores beeindruckte. Drei Projektchöre haben Früchte getragen, was sich in einer sehr gut gefüllten Bühne zeigte. Wenn alle da sind, beträgt die Sängerzahl 50 Personen. Eindruck verschaffte sich zudem der preisgekrönte Gastchor aus Ingstetten.
Der Jugendchor „Happy Voices“(Fröhliche Stimmen), der in Ingstetten zum Verein Frohsinn 1903 gehört, trat unter Leitung seines Dirigent Christian Vogt mit zehn Sängerinnen in der Ersinger Mehrzweckhalle auf. Im vergangenen Jahr hatte Ersingens Vereinsvorsitzender Klaus Behrendt das Vergnügen gehabt, die Sängerinnen zum Abschluss eines Workshops beim gemeinsamen Chorverband Ulm zu hören. Auslöser, sie für das Frühjahrskonzert zu gewinnen, war dann die Information, dass Vogts Sängerinnen beim Chorwettbewerb des Schwäbischen Chorverbandes einen Sonderpreis errungen haben.
Die Schönheit weiblicher Jugendstimmen demonstruerten die „Happy Voices“dann auch in Ersingen. Sie brachten an die Donau ganze acht Titel mit, in einem stetigen Wechsel von deutschen und englischen Liedern, teils
mehrstimmig. Für Soloeinsätze sorgten Sina Blankenhorn bei „La-le-lu“und Malin Blankenhorn bei „All my trials“, was Bravo-Rufe auslöste. Der Mädchenchor widmete sich Hits, Schlagern, aber auch dem Volkslied mit „Da unten im Tale“von Johannes Brahms und dem Fahrtenlied „Über meiner Heimat Frühling“von Eberhard Koebel. Der Schlager „Ich brauche keine Millionen“, der anhaltenden Applaus ausgelöst hatte, war nochmals als Zugabe zu hören.
Die Ersinger Sängerinnen und Sänger gaben sich bei diesem Frühjahrskonzert fast ausschließlich deutschen Hits und Schlagern hin und eröffneten den Abend mit dem „Traum von Amsterdam“, um dann „Über sieben Brücken“zu gehen und Ralph Siegels „Dschinghis Khan“und schließlich dem Schwabenhit „Mir im Süden“die Ehre zu geben. Die Gastgeber rahmten den
Auftritt der Mädchen aus Ingstetten ein und ließen diesem dann zuerst den Auftritt ihres 18 Personen zählenden Männerchores folgen, der gesanglich die Freiheit mit dem Lied „Frei wie der Wind“aufs Podest hob. Dazu passte das folgende Sea Shanty (Seemannslied „Wellerman“), das vom gemischten Chor mit seemannstypischem Elan gesungen wurde, was das Publikum auffallend honorierte.
Voll aufgehen konnte der Chor mit seinen Stimmen zum Höhepunkt des Konzertabends. Hohe Frauenstimmen und die derzeitige Dominanz auf männlicher Seite beim Bass kamen bei Peter Schillings „Major Tom“bestens zur Geltung. Hierbei hatte auch Jevgenia Vilk, die erstmals für den Ersinger Gesangverein bei einem Konzert am Klavier dabei war, ihren markantesten Einsatz des Abends. Sie durfte der Rolle der dezenten Klavierbegleiterin kurz entschlüpfen, um den instrumentalen Einstieg in den Hit von 1982 zu liefern. Am Schlagzeug war ebenfalls zum ersten Mal Jürgen Kugler dabei, der wie die Klavierspielerin, die Dirigenten und die Ansagerin am Schluss ein Geschenk bekam. Bestens passte zum Chor auch Reinhard Meys Dauerbrenner „Über den Wolken“. Zwei Zugaben wurden vom Publikum in der fast vollständig besetzen Halle gefordert. Dabei wurde es unter anderem afrikanisch heiß mit dem Stück „Jambo Bwana“, das für die ehrerbietige Anrede eines Herren steht, wie Ansagerin Gabriele Schwarzenbach erklärte.
Gleich zu Beginn des Konzertabends hatte Klaus Behrendt zusammen mit Vereinsvize Tobias Asal übrigens langjährige Mitglieder geehrt. Diesmal standen für 50-jährige Sängertätigkeit Sigrid Guggenberger und für 40jährige Aktivität Brigitte Heckle auf der Ehrungsliste. Ehre wurde im Konzert auch der elfjährigen Tochter Pauline von Dirigentin Shanna Schock zuteil. Sie war auf den Tag genau elf Jahre zuvor an einem Konzertabend geboren worden, der mit Gastchören und einem Gastdirigenten namens Paul doch stattfinden konnte. Paulines Bruder Oskar sang für das Geburtstagskind ein eigens getextetes Stück über die Zuneigung zur kleinen Schwester, ehe die Pause begann. Der Gesangverein verköstigte seine Gäste mit Leberkäse und Saitenwürstchen, stellte heuer als Neuheit aber außerdem Wraps zur Auswahl.