Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Akkordeon ist wieder modern
Über 150 Musiker kamen zu einer Veranstaltung des Deutschen Harmonika-Verbandes
- Das Akkordeon oder die Handharmonika erfreut sich schon seit längerer Zeit größerer Beliebtheit. Die Zeiten, in denen das Instrument eher für volkstümliche Musik verwendet wurde und ein „Musikanten-Stadel-Image“bekommen hat, gehören der Geschichte an. Das wurde jüngst auch bei der Veranstaltung „Akkordeon Live“vom Deutschen Harmonikaverband im Bezirk Schwaben, die in Beinigen in der Halle am Schinderwasen stattfand, sehr deutlich.
Mehr als 150 Musikerinnen und Musiker von insgesamt neun Akkordeonorchestern und Spielgruppen, darunter auch ein Schülerensembles, zeigten mit verschiedensten Stücken wie vielfältig das Instrument ist. Auch einige Aussteller waren vor Ort und präsentierten neue Instrumente und Spielnoten. Für die Spielzeiten der neun Orchester gab es eine Verlosung. Zudem gab es für die Gäste ein unterhaltsames Quiz, bei dem sie die folgenden Orchester anhand verschiedener Fakten erraten mussten. Die Orchester bestanden aus 15 bis 37 Musikern aus der ganzen Region.
Cornelia Dick, Dirigentin vom Akkordeon-Orchester Allmendingen,
sagt: „Wir sind heute der Ausrichter und freuen uns sehr darüber, dass so viele Musiker und Gäste gekommen sind. Die Veranstaltung ist ein freundschaftliches Orchestertreffen. Die Halle ist vom Standort und den Gegebenheiten super. Wir haben auch genügend Räume für unsere Orchester.“Unterstützung gab es von der Stadt Blaubeuren sowie durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.
Es gebe viele Gründe, die für das Erlernen des Instruments sprechen, sagt Cornelia Dick. „Man kann es überallhin mitnehmen und gute Laune verbreiten.“Magnus Daferner, zweiter Vorsitzender des Allmendiger AkkordeonOrchesters sagt: „Außerdem kann man damit sehr moderne Stücke spielen. Rockige Lieder klingen zum Beispiel richtig gut mit einem Akkordeon. Aber natürlich gibt es auch Stücke, die man einfach nicht mit einem Akkordeon spielen kann.“Auf das Vorurteil, dass das Image des Instruments altmodisch sei, entgegnet er: „Das ist schon lange nicht mehr so. Aber trotzdem wollen viele Besucher bei Festen noch Volksfest-Klassiker hören.“
Das kann man sich gut vorstellen, wenn man an das Lied „Skandal im Sperrbezrik“denkt, das vom Harmonika-Club Nellingen vorgespielt wurde. Aber ebenso wurden moderne Stücke wie „Trustfall“von Pink (AkkordeonOrchester Allmendingen, 1. Orchester), „Super Trooper“von Abba (Akkordeon-Orchester Allmendingen, Jugendorchester), „Viva la vida“von Coldplay (Musikschule Blaubeuren-Laichingen-Schelklingen) oder auch „Smoke on the Water“von Deep Purple (H.H.C. Waldhausen, Akkordeon-Orchester).
Dirigentin Cornelia Dick sagt: „Heute steht der Spaß und das
Musizieren im Vordergrund. Man merkt jedoch deutlich, dass sich das Akkordeon mehr in die moderne Richtung bewegt.“Der Höhepunkt war dann noch das große Finale, bei dem alle Orchester das Lied Hollwood Hills spielten. Den Musikern war jedenfalls deutlich anzusehen, dass sie Spaß bei ihren Auftritten hatten und steckten damit auch das Publikum an. Der ein oder andere war sicherlich überrascht, wie vielfältig die Musikrichtungen waren.