Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bürgerstiftung geht mit viel Elan neue Projekte an
Projekt für die Abfederung der Coronafolgen läuft sehr gut – Umwelt und Klima rücken künftig in den Fokus
- Mit viel Elan und stabilem Kapitalbestand geht die Bürgerstiftung Laichinger Alb ins neue Jahr. Bei der Stifterversammlung am Freitagabend warfen Vorstand und Kuratorium einen Blick zurück auf die Projekte im Jahr 2023. Zudem gab die Leitung der Stiftung einen kleinen Einblick, in welche Richtung die Stiftung in den kommenden Jahren wirken möchte und was noch in diesem Jahr ansteht.
Das Stiftungskapital der Bürgerstiftung Laichinger Alb hat mittlerweile einen stattlichen Bestand von mehr als 840.000 Euro erreicht. Besonders erfreulich für die ehrenamtlichen Helfer, in diesem Jahr stieg die Zahl durch eine Erbschaft im sechsstelligen Bereich an. Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 310.000 Euro an Geld- und Sachspenden erhalten. Damit haben sie in dieser Zeit sogar noch mehr Geld (rund 350.000 Euro) an gemeinnützige und soziale Projekte ausschütten können. Allein im Jahr 2023 waren es rund 17.400 Euro. Davon profitieren nicht nur die Laichinger, sondern auch Bürger der Nachbargemeinden mit ihren Partnerschaftsfonds wie beispielsweise „Merklinger Helft“oder „Miteinander Füreinander“in Heroldstatt. Neben diesen gehören auch noch der „Partnerschaftsfonds Montessori“, der „Regionale Bildungsfonds Laichinger Alb“sowie die „Sportstiftung“dazu.
Das größte Projekt des vergangenen Jahres, welche die Bürgerstiftung Laichinger Alb ins Leben gerufen und finanziert hat, ist das Programm „Stark wie ein Löwe“, das die sozialen Folgen der Pandemie bei Kindern der fünften Klassen reduzieren soll (die „Schwäbische Zeitung“berichtete mehrfach). „Wir waren sogar zu Besuch in der Schule und haben uns die Projektarbeit angeschaut sowie mit Schulleitern und Trainern gesprochen“, informierte Ralf Schiffbauer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung. Durch die Ausbildung der drei lokalen Trainer sei die Stiftung einen Weg gegangen, der nicht nur nachhaltig, sondern deutschlandweit einzigartig ist. Die Trainer hätten nun auch pünktlich ihre Prüfungen erfolgreich absolviert und werden den erfahrenen externen Trainer bei seiner Arbeit im neuen Schuljahr unterstützen. Spätestens ab 2026 werden sie ihre eigenen Klassen übernehmen. „So ist auf lange Jahre die Kontinuität in diesem Programm gesichert. Finanziell können wir schon jetzt 2024 die Kosten und Mittel vorhalten, die nötig sind, sodass wir im kommenden Jahr neue Projekte angehen können“, so Schiffbauer.
Der Gesamtetat der Bürgerstiftung für das Jahr 2024 beläuft sich auf 61.700 Euro. Davon entfallen auf die Bürgerstiftung selbst 43.300 Euro. Auf „Merklinger Helft“9200 Euro, auf „Miteinander-Füreinander“in Heroldstatt 4300 Euro den „Partnerschaftsfonds Montessori“4000 Euro sowie 100 Euro auf den „Regionalen Bildungsfonds Laichinger Alb“und 800 Euro auf die „Sportstiftung“.
Die Zuwendungen der Mittel in Höhe von 18.400 Euro sind 2024 bei der Bürgerstiftung wie folgt geplant: Das Projekt für die Abfederung der Corona-Folgen schlägt mit 12.000 Euro und somit dem Löwenanteil zu buche. Auf Platz 2 folgt mit kumulierten 1500 Euro das Projekt „Gewaltfreie Schule“das mobile Präventionsarbeit beinhaltet. Für aktuelle, soziale
Hilfsanfragen sind ebenfalls 1500 Euro reserviert. Danach folgen 1000 Euro für den Bereich „Hilfe in Not“welches Familien oder Jugendliche unterstützt. 500 Euro werden in diesem Jahr für den Bereich „Winkele und Gassen“gebraucht mit denen Merklingen den „Gaststättenrundgang“ausbaut. 320 Euro gehen an den Bereich „Lebensqualität im Alter“, bei dem das Projekt Veenharfe weitergeführt wird. Der Rest der Mittel f ließt in vorjährige Projektkosten, allgemeine Mittel und sonstige Ausgaben. Knapp 25.000 Euro werden zudem für die Folgejahre und zur Zinsentwicklung zurückgestellt.
Bei diesem Vortrag blieb dem Kuratoriumsvorsitzenden, Ulrich Rößler nur ein Lob an den Vorstand auszusprechen. Das Kuratorium sei jederzeit gut über die Aktivitäten der Stiftung informiert worden und die Führung sei tadellos erfolgt. Entsprechend empfahl er den Stiftern nicht nur die Entlastung des Vorstands für das vergangene Jahr, sondern diesem auch erneut das Vertrauen für das kommende auszusprechen. Dies erfolgte dann auch ohne große Umschweife.
Dieses Jahr will die Bürgerstiftung Laichinger Alb ihren nächsten Runden Tisch veranstalten. In den Fokus rücken dabei die örtlichen Vereine und der Erhalt von diesen. So sei beispielsweise eine Vereinsmesse möglich, bei der Bürger und Vereine zusammengebracht werden sollen. „Die Bevölkerung kann vorbeikommen und sich informieren, welche Angebote es gibt, wo man Mitglied werden kann oder sich als Trainer, Jugendleiter oder im Vereinsvorstand einbringen kann“, erläuterte Ralf Schiffbauer. Themen wie Sport, Kultur und Musik seien immens wichtig und man müsse die Menschen wieder begeistern. dort mitzumachen, insbesondere auch diejenigen, welchen das Vereinskonzept in ihrer Kultur nicht geläufig sei.
Zudem fasst die Stiftung neue Themen wie Umwelt und Klima ins Auge sowie das Thema Schulabbrecher, welches direkt in der Stifterversammlung angeregt wurde. Am 5. Mai übernimmt die Bürgerstiftung die Bewirtung beim verkaufsoffenen Sonntag bei Linzmaier und am 15. November ist der diesjährige Jahrestag der Stiftung.