Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Vier Gemeinden schließen sich zusammen
Aulendorf, Bad Saulgau, Altshausen und Boms wollen Gewerbegebiete entwickeln
BAD SAULGAU - Die Stadt Bad Saulgau möchte mit Aulendorf und den Gemeinden Altshausen und Boms gemeinsam neue Wege bei der Erschließung von Gewerbegebieten beschreiten. In der Gemeinderatssitzung am morgigen Donnerstag steht ein Beschluss über den Beitritt zum Zweckverband Interkommunaler Gewerbe- und Industriepark Oberschwaben (GIO) auf der Tagesordnung. Aulendorf, Altshausen und Boms haben bereits zugestimmt. Gibt nun auch der Gemeinderat Bad Saulgau grünes Licht, kann der Zweckverband gegründet werden.
Die Flächen in der Region sind begrenzt und viele Städte und Gemeinden haben Schwierigkeiten damit, neue Gebiete als Gewerbestandorte auszuweisen. Oft stoßen denkbare Flächen an rechtlich fixierte Schutzgebiete oder es gibt andere Restriktionen, die ein Gewerbegebiet nicht zulassen. Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat bereits damit begonnen, zusammen mit den Kommunen im Kreis Ravensburg ein regionales Gewerbeflächenentwicklungskonzept zu erarbeiten. Die Stadt Aulendorf geht mit Bad Saulgau, Altshausen und Boms mit Gründung des Zweckverbands GIO bereits einen Schritt weiter.
Gemeinsam streben sie die gewerbliche und industrielle Entwicklung auf verschiedenen Standorten an. Konkret geht es um zwei interkommunale Gewerbegebiete: eine 32 Hektar große Fläche südlich von Aulendorf und eine 45 Hektar große Fläche zwischen Bad Saulgau und Boms. Dabei handelt es sich um die Fläche zwischen Bahnlinie und Bundesstraße 32 zwischen Boms, Haid und Bad Saulgau.
Wie der Aulendorfer Bürgermeister Matthias Burth bei der Entscheidung des Gremiums in Aulendorf erläuterte, sollen durch die interkommunale Zusammenarbeit die Wirtschaft gestärkt und die Einwohnerzahlen stabil gehalten werden. Fünf Bürgermeisterrunden und eine Infoveranstaltung für alle Gemeinderäte der beteiligten Kommunen habe es bereits gegeben. Weitere Kommunen könnten laut Satzung auch zu einem späteren Zeitpunkt in den Zweckverband aufgenommen werden. Der Vorteil des Zweckverbands: Je nach Größe der Kommune kauft sie sich sozusagen mit einem bestimmten Anteil ein, trägt dementsprechend Erschließungsund Unterhaltskosten mit und profitiert dem Anteil von der Gewerbe- und Grundsteuer und von Grundstücksverkäufen.
Entsprechend ihrer Beteiligung haben die Gemeinden auch die Stimmenanzahl bei Beschlüssen der Verbandsversammlung. Bad Saulgau verfügt über 45 Prozent, Aulendorf über 30 Prozent, Altshausen über 20 Prozent und Boms über fünf Prozent.