Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Erklärung
,,Scharniere des Friedens", so werden sie auch heute noch genannt, die Kontakte über Grenzen hinweg. So will sich auch die ,,Union der Europäischen Wehrhistorischen Gruppen" verstanden wissen, als Scharnier, Synonym, Begriff für ein mächtiges Zusammenfinden und Zusammenführen aller historischen Gruppen, Wehren und Garden im sich immer mehr formierenden und festigenden Europa. Die ersten Ansätze zur Gründung einer europaweiten, militärhistorischen Einrichtung gehen bereits auf das Jahr 1990 zurück. Zusammen mit Kameraden aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich bemühte sich der zwischenzeitlich verstorbene Wiener Militärhistoriker Friedrich Nachazel darum, einen Weg, eine Möglichkeit zu finden, Gruppen der Jetztzeit, welche noch die Traditionen pflegen und historische Uniformen vom Ende des 15. Jahrhunderts bis einschließlich 1918 sich zur Realität dieser Vergangenheit bekennen, zusammenzubringen. Nicht Asche bewahren, sondern das Feuer am Brennen erhalten. Vom guten Alten das Beste erhalten. Die Vergangenheit nicht unterschlagen, sondern daraus lernen, dass das unsagbar erlittene Leid bleibende Mahnung sei, sich für ein vereintes Europa in Frieden und Freiheit einzusetzen, dies vor allem auch im militärhistorischen Bereich. Die Nachfahren der Wehrhaften aller Zeiten, der Kämpfer aller Nationen, der Soldaten, die sich bis aufs Messer bekämpften und gegenseitig töteten, sollen zusammenfinden, sollen die Geschichte ihrer Länder und die Eigenheiten ihrer Armeen aufarbeiten, verstehen und kennenlernen, um so eine neue Art von gemeinschaftlicher Traditionspflege zu bewirken, die dann in der Lage ist, kreuz und quer durch Europa über den Austausch von Freundschaften, dem Frieden nachhaltig zu dienen.