Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
DB sieht sich bei Südbahn im Zeitplan
Spatenstich jetzt erst für kommendes Frühjahr geplant – Schienenersatzverkehr auf Teilabschnitten ab Herbst 2018
RAVENSBURG - Die Deutsche Bahn sieht sich bei der Elektrifizierung der Südbahn im Zeitplan. Der mehrfach für unterschiedliche Zeitpunkte angekündigte offizielle Spatenstich verschiebt sich aber ins Jahr 2018, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.
Die Trasse von Ulm an den Bodensee soll elektrifiziert und für schnellere Züge befahrbar gemacht werden. Dabei arbeitet sich die Bahn von Norden nach Süden vor: Demnach beginnen die vorbereitenden Arbeiten – etwa Rodungen – im Dezember 2017 im ersten Bauabschnitt zwischen Ulm und Laupheim-West. Zwischen Mitte September und Mitte Dezember 2018 wird der Abschnitt dann komplett gesperrt. Zwischen Laupheim-West und Aulendorf finden 2018 nur vorbereitende Arbeiten statt, zwischen Aulendorf und Lindau wird noch nicht gearbeitet. Entsprechende Planungen haben Vertreter der Bahn jüngst auch bei einem Treffen des Interessenverbands Südbahn in Aulendorf vorgestellt. In dem Verband sind die Kommunen, Kreise und IHKs entlang der Südbahn-Trasse zusammengeschlossen.
Mehrfach angekündigt und wieder verworfen wurden indes Termine für einen symbolischen ersten Spatenstich. Dem Vernehmen nach war es ungewohnt schwierig, Vertreter von Bund, Land und Bahn zu einem gemeinsamen Termin nach Oberschwaben zu bringen. Während im November vergangenen Jahres ein Bahnsprecher einen Termin „vor dem Sommer“ankündigte, sprach der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Baden-Württemberg, Sven Hantel, im März von einem Spatenstich im Herbst dieses Jahres. In der aktuellen Mitteilung der Bahn heißt es nun: „Der offizielle Spatenstich für die Arbeiten an der Südbahn ist für das Frühjahr 2018 geplant.“
Klar ist jedenfalls: Bis Ende 2021 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das ist wichtig, weil dann auch die Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm fertig sein soll. Darauf wiederum sind die geplanten Taktungen auf der Südbahn abgestimmt.
Pendler müssen umsteigen
Für Pendler in Oberschwaben bedeuten die Arbeiten, dass sie phasenweise auf Schienenersatzverkehr angewiesen sein werden – zunächst im Herbst 2018 zwischen LaupheimWest und Ulm. Dasselbe gilt für die Reisenden in den schnelleren IREZügen auf den Strecken StuttgartUlm-Lindau und Ulm-Basel sowie für derzeit einen Intercity täglich in jede Richtung. „Wir brauchen gescheite Konzepte mit Schnellbussen“, mahnt Wilfried Franke, Geschäftsführer des Interessenverbands Südbahn. Er appelliert an die Landesregierung in Stuttgart, seinen Verband an der Erstellung der entsprechenden Konzepte zu beteiligen.