Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Für Bioprodukte gelten ab 2020 neue Regeln
BRÜSSEL (dpa) - Für Bioprodukte sollen ab Mitte 2020 in der Europäischen Union neue Regeln gelten. Vorgesehen sind einheitlichere Standards für Anbau und Importe und schärfere Kontrollen, um Etikettenschwindel mit Ökoprodukten zu unterbinden. Auf die neue Verordnung einigten sich Unterhändler der EUInstitutionen am Mittwochabend nach jahrelangem Streit.
„Die Menschen wollen grüneres und gesünderes Essen auf ihrem Teller, und die Nachfrage nach ökologisch angebauten Produkten wächst in der EU täglich“, erklärte Staatssekretär Clint Camilleri aus Malta, das derzeit den Vorsitz der EU-Länder hat. „Wir sind stolz, eine Einigung zu verkünden, die das Potenzial des Ökolandbaus heben, Bauern unterstützen und das Vertrauen der Verbraucher stärken wird.“
Den Entwurf der Verordnung mit Regeln zum Anbau und zur Kennzeichnung von Produkten aus der ökologischen Landwirtschaft hatte die EU-Kommission schon Anfang 2014 vorgelegt. Doch rangen die Unterhändler der Mitgliedsländer, der Kommission und des EU-Parlaments seit Oktober 2015 um Details. Vereinbart wurden nun unter anderem eine Vereinheitlichung und Vereinfachung von Produktionsregeln. Das Kontrollsystem werde gestärkt, hieß es. Auch Überprüfungen bei Händlern würden eingeführt. Zudem sollen EU-Standards auch für Importware gelten; Sonderregeln würden abgebaut. Der Grünen-Abgeordnete Martin Häusling zeigte sich als Unterhändler des Parlaments erleichtert über den Durchbruch. Er nannte als wichtigen Punkt die Einigung über den Umgang mit Verunreinigungen durch Pestizide. Demnach müssen Bauern Vorsorge treffen, um Verunreinigungen zu vermeiden.