Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Tausend Fragen ohne Antworten bei der E-Mobilität
Zum Artikel „Grüne: Hofreiter verteidigt sich gegen Kritik von Kretschmann“(26.6.): Die Grünen werden es Kretschmann noch danken, dass diesem der Kragen geplatzt ist. So ist für den Wähler erkennbar, dass es bei den Grünen mindestens noch einen Mensch gibt, der einen gesunden Menschenverstand hat.
Wo soll eigentlich der Strom herkommen, wenn all-abendlich Millionen ihr Vehikel an die Steckdose anschließen, und über Stunden zwischen zehn und 50 Kilowattstunden aus dem Netz ziehen? Tausend Fragen ohne Antwort. Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler realistischer sind!
Mein Traum von 2030
Zum Artikel „Wirbel um Kretschmanns Läster-Video“(24.6.): Ich bin kein „Follower“der Kretschmann-Partei, doch ihn selbst mag ich aufgrund seiner Ehrlichkeit und realistisch anmutenden Weitsichtigkeit.
2030 bin ich achtzig Jahre alt (falls ich das Jahr noch erlebe) und ich träumte von einer „Bundesrepublik 2030“voller abgasfreier Autos ab diesem Zeitpunkt. In meinem Traum erschien Deutschland als der größte Parkplatz der Welt. Weshalb? Die stromfressenden Fahrzeuge hatten kein Futter mehr. Kernkraftwerke als Stromerzeuger waren abgeschaltet, Kohlekraftwerke waren stillgelegt, Solarparks gab es zwar konzeptionell, aber ihre Realisierung scheiterte an irgendwelchen Landschaftsfetischisten. Die Windkrafträder bewegten sich nicht mehr, weil Anwohner über Kopfschmerzen klagten oder eine Vogel- beziehungsweise Fledermauspopulation dem entgegenstand. Als ich die Elektroautos in meinem Traum so herumstehen sah, musste ich an die Plakate denken, mit welchen wir früher die Atomkraftgegner ärgerten: „Wir benötigen keine Kernkraft; bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!“
Dieser Traum zog an mir vorüber, als ich das Youtube-Video des „Kretschmann-Gemeckeres“sah; und ich kam zu dem Entschluss, der Mann hat recht, wenn er Leute kritisiert, die den Unterschied zwischen komplex und kompliziert noch nicht kapiert haben und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht kapieren werden. Karl-Heinz Jotzo, Sigmaringen
Muslime sollten protestieren
Zum Artikel „Türkei beschlagnahmt uralte Kirchen“(28.6.): Mit Trauer und Zorn habe ich diesen Artikel gelesen. Wo bleibt die Reaktion der Bundesregierung? Unsere Politiker schweigen. Ist ihnen das Schicksal der wenigen noch verbliebenen Christen in der Türkei egal?
Die Kirchen setzen sich bei uns dafür ein, dass Moscheen gebaut werden können. Sollten nicht im Gegenzug die Muslimvereine, die bei uns volle Gleichberechtigung haben, lautstark protestieren, wenn in der Türkei den Christen Kirchen und Klöster weggenommen werden? Alfred Schick, Weingarten
Den Frieden fördern
Zum Artikel „Explosives Übungsfeld“(26.6.): So verdienstvoll es ist, dass die Bundeswehr sich nicht kämpfend, sondern nur ausbildend in Erbil einbringt, so sehr verfestigt sich durch den Artikel mal wieder das Bild, dass Militär Frieden bringen soll und kann – und dass man dazu deutsche Waffen braucht. Waffen, die produziert sind, werden eingesetzt – zum Töten oder mindestens Verletzen von Menschen. Um Frieden zu schaffen, braucht man anderes Handwerkszeug, nämlich eine starke und funktionierende Krisenprävention und zivile Friedensförderung. Dafür wird aber leider viel zu wenig Geld eingesetzt, die zivile Friedensförderung hat nur einen Bruchteil des Etats für Bundeswehr und Aufrüstung und leider keine so starke Lobby wie Rüstungsbetriebe. „Es ist eine Frage des Willens, friedensfördernde Strukturen zu schaffen. Menschengemachte Konflikte können auch durch menschliches Handeln aus der Welt geschafft werden“(M. Brzoska, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung der Uni Hamburg).
Es wäre sehr zu wünschen, dass die nächste Bundesregierung sich der wirklichen Friedensförderung verpflichtet, indem sie die Ziele der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt. Und es wäre ebenso zu wünschen, dass Journalisten durch häufigere Berichterstattung über die – wenn auch mühseligen und längst nicht so spektakulären – Erfolge der Krisenprävention, zum Beispiel durch Friedensfachkräfte und Mediatoren in Krisengebieten, ihren Teil dazu leisten. Renate Mergelsberg, Seitingen-Oberflacht
Priester oder Sozialarbeiter?
Zum Artikel „Ruf nach Reformen“(22.6.): Mit Blick zur evangelischen Kirche scheint das Ende des Pflichtzölibats auch nicht das Allheilmittel zu sein. Am Ende muss sich die katholische Kirche fragen, ob sie Priester oder Sozialarbeiter mit spirituellem Hintergrund benötigt. Armina Walla, Riedlingen
Ein Gräuel vor unseren Werten
Zum Artikel „Viele Unions-Politiker gegen ,Ehe für alle’“(29.6.): Wieso hat die CDU noch das „C“und nennt sich christliche Partei? Das steht dieser Partei nicht zu. Die christliche Ethik ist im christlichen Abendland im Keller. Zum großen Bedauern traut die protestantische Landeskirche in manchen westlichen Ländern bereits homosexuelle Paare. Das ist doch vor unseren Werten und Gesetzen ein Gräuel. Und darüber stimmt eine christliche Partei ab. Zu welchem moralischen Verfall ist doch diese Partei gekommen.
Wer heute noch Gottes Gesetze beachtet, der wird doch als Außenseiter und altmodisch und als altgläubig bezeichnet. Man braucht sich nur mal die Talkshows im Fernsehen anzuschauen: Da wird ein wirklich Gläubiger eingeladen, damit die Zuschauer etwas zu lachen haben. Dietmar Fimpel, Ravensburg
Liebe Leserinnen, liebe Leser,