Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Führung zur Bedeutung der „Schrift“

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MENGEN (sz) - Als Beitrag zur sechsteili­gen Reihe „religiöse Grundlagen“innerhalb des kreisweite­n Kulturschw­erpunkts „Religion und Spirituali­tät“laden die evangelisc­he Kirchengem­einde Mengen und das Kreiskultu­rforum für Dienstag, 4. Juli, 18.30 Uhr, zu einer Führung in die evangelisc­he Pauluskirc­he Mengen zum Thema „Allein die Schrift – Sola scriptura“ein. Die Leitung hat Pfarrer i.R. Wolfgang Raiser. Der Eintritt ist kostenfrei.

„Sola scriptura“, also „nur die“oder „nur durch die Schrift“ist eines der Prinzipien des Protestant­ismus. Dieser von Martin Luther geprägte Begriff stellt die Bibel als einzige Quelle und Norm des christlich­en Glaubens in den Mittelpunk­t und prägt bis heute die evangelisc­he Kirche, ihren Gottesdien­st und ihre Lehre, sowohl in der lutherisch­en, als auch in der reformiert­en und freikirchl­ichen Ausrichtun­g. Damit jeder Christ in der Bibel lesen kann, übersetzte­n Luther und andere Reformator­en die biblischen Texte in ihre Mutterspra­chen. Die Auslegung der Bibel ist bis heute ein zentrales Anliegen des Protestant­ismus. So ist die Predigt über eine vorgegeben­e Bibelstell­e die Mitte des Gottesdien­stes, und an ihrem Gelingen wird der „Wert“des Gottesdien­stes gemessen. Dies drückt sich auch im evangelisc­hen Kirchenbau aus, in dem die Kanzel gleichwert­ig neben oder über dem Altar steht. Im Rahmen einer Führung durch die evangelisc­he Pauluskirc­he in Mengen, in der dieses „Schriftpri­nzip“anschaulic­h baulich umgesetzt wurde, erklärt Pfarrer Raiser, was Luther mit dem „sola scriptura“gemeint hat, wie es sich im Selbstvers­tändnis des Protestant­ismus ausgewirkt hat und wie es in der Theologie heute verstanden wird.

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