Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Im Etat der Wild Wings klafft eine Lücke
DEL-Klub legt bei Fantalk Zahlen offen – 320 000 Euro fehlen
VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die in der Deutschen Eishockey-Liga spielenden Schwenninger Wild Wings haben bei einem Fantalk begründet, warum sie nur acht Ausländer verpflichtet haben. Sie machten überdies ihren Etat für die kommende Saison öffentlich. „Meine Informanten haben mir gesagt, dass bei den Fans Gesprächsbedarf besteht“, begründete Wild Wings-Geschäaftsführer Michael Werner, warum die GmbH zu einem Talk einlud.
Der Gesamtetat für die Wild Wings für die Saison 2017/18 beträgt 5,7 Millionen Euro. Er ist damit rund 0,4 Millionen Euro höher als in der abgelaufenen Saison. Der Spieleretat plus sämtliche anderen Personalkosten, wie Geschäftsstellenmitarbeiter, Betreuer und so weiter, beträgt 3,35 Millionen Euro. Für Mieten geben die Wild Wings, 0,413 Millionen Euro aus. Die Ausrüstung und die Reisekosten liegen bei 0,6 Millionen Euro. Die Kosten für die Spielerautos belaufen sich auf 0,117 Millionen Euro. Versicherungen und Berufsgenossenschaft verschlingen 0,85 Millionen Euro. Die Förderung des Nachwuchses schlägt mit 0,25 Millionen Euro zu Buche. Abschreibungen und Sonstiges sind mit 0,2 Millionen Euro vorgesehen.
Privates Geld fließt
An Einnahmen hat die Wild Wings GmbH 5,38 Millionen Euro eingeplant. Es ist also von vorneherein mit einer Unterdeckung des Etats 320 000 Euro zu rechnen, die aus den privaten Schatullen von Werner und dem weiteren geschäftsführenden Gesellschafter, Thomas Burger, zugeschossen werden. Burger war, wie bereits beim letzten Fantalk, nicht anwesend. Dafür hatte Werner erneut seinen Bruder Alexander Werner mitgebracht. Dies nährte Spekulationen über einen Rückzug von Burger. Michael Werner dementierte aber heftig: „Thomas Burger ist weiterhin dabei.“
Werner machte klar, dass er den Weg mit der Förderung der deutschen Spieler weitergehen wolle. „Wenn jemand meint, er wolle eine andere Philosophie vertreten, dann soll er machen. Ich bin dann aber nicht mehr dabei.“
Die seit Februar dieses Jahres andauernden Ermittlungen der Finanzverwaltung im Zusammenhang mit dem Inhalt abgeschlossener Sponsorenverträge hätten für die Wild Wings keine finanziellen Einbußen mit sich gebracht. Werner: „Wir hatten keine Einbußen, dank an unsere treuen Sponsoren.“