Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Industrie fordert mehr Lehrstühle für Gründungen
STUTTGART (dpa) - Die baden-württembergische Industrie hat an den Hochschulen mehr Lehrstühle für Unternehmensgründungen gefordert. „In der Praxis erlebe ich immer wieder, dass die Entwicklung eigener Ideen hin zum Geschäftsmodell als Gründer eher Plan C oder vielleicht auch Plan B in der Karriereplanung unserer Absolventen darstellt“, sagte Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrieund Handelskammertags in Stuttgart. Mehr Basiswissen müsse vermittelt werden. „Es fängt mit Fragestellungen an wie: Welche Anforderungen werden an einen Geschäftsplan gestellt, wie muss dieser aussehen? Es muss auch grundlegendes Wissen rund um das Patentrecht und Mitarbeiterführung vermittelt werden.“
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sagte, eigene Gründeroder Entrepreneurship-Lehrstühle seien wichtig. „Davon können wir gerne mehr haben. Gründergeist lässt sich aber nicht einfach nur lehren. Das hat mit Ausprobieren zu tun, mit selber experimentieren und in die Praxis gehen.“Die jüngsten Initiativen zur Förderung von Gründern der grün-schwarzen Landesregierung begrüßte Grenke. Das Land sei auf dem richtigen Weg. Unter anderem legte das Wissenschaftsministerium das Programm „Gründungskultur in Studium und Lehre“auf. Mit einer neuen Kampagne will die Landesregierung mehr Start-ups in den Südwesten bringen. Wichtiger Baustein sind sechs sogenannte Acceleratoren. Das sind branchenspezifische Zentren, die Geschäftsmodelle von Start-ups professionalisieren und beschleunigen sollen.