Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Wer schnell ist, kann übers Wasser laufen
Mit einem Familientag feiern die Stadtwerke Bad Saulgau das 40-jährige Bestehen des Hallenbads
BAD SAULGAU - Seit 40 Jahren gibt es das Bad Saulgauer Hallenbad. Mit einem Familienbadetag für die kleinen und großen Hallenbadbesucher haben die Stadtwerke diesen runden „Geburtstag“am Samstag gefeiert.
Im Hallenbad ging es hoch her. Mutige Badegäste stiegen in eine Wasserlaufrolle und versuchten darin, den gegenüberliegenden Rand des Schwimmbeckens zu erreichen. Andere Gäste liefen auf im Wasser ausgelegten Schwimmmatten so schnell sie konnten – doch meistens erreichten sie nicht den Beckenrand und plumpsten vorher ins Wasser. Auch Ringpaddeln, SchnupperAqua-Fitness sowie Tauch- und Wettspiele standen auf dem Programm.
Solche Spielenachmittage gibt es regelmäßig im Hallenbad, wie Elke Buchelt, geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe und Leiterin des Hallenbads, bemerkte: „Das haben wir jeden Donnerstag.“Der Spaß begann für die Besucher schon beim Betreten ihres Hallenbadbesuchs: Es wurde um den Eintritt gewürfelt. Wer eine „eins“oder „sechs“würfelte, hatte Glück und musste keinen Eintritt bezahlen. Bei den anderen Zahlen bewegte sich der Eintritt, je nach gewürfelter Zahl, zwischen 50 Cent und zwei Euro. Eher übersichtlich war am Samstag gegen 15 Uhr die Anzahl der Gäste, im großen Schwimmbecken war noch einiges an Platz übrig zum Baden.
Freibad wurde 1898 gebaut
Zu Beginn begrüßten Elke Buchelt und Richard Striegel, Betriebsleiter der Stadtwerke und Erster Beigeordneter der Stadt, die Gäste. Elke Buchelt blickte in die Bad Saulgauer Bäder-Geschichte zurück. 1898 bekamen die Saulgauer demnach ein Freibad, angesiedelt war es auf dem heutigen Chalaisplatz. Der Bau des Bads war eine Bedingung dafür gewesen, dass die Stadt ein Lehrerseminar bekam. „Saulgau hatte damals das modernste Bad weit und breit und es tat seine Dienste bis zum Jahre 1976“, erläuterte Buchelt. In der Folge wurde der Unterhalt des Bades laut Buchelt immer teurer und auch die hygienischen Verhältnisse ließen zu wünschen übrig. „Es gab ein Gespräch zwischen den Vertretern des Kultusministeriums, des staatlichen Aufbaugymnasiums und dem frischgebackenen Bürgermeister Strigl“, sagte Buchelt. Man sei übereingekommen, mit Hilfe des Landes ein Hallenbad zu errichten.
Nach Ostern 1976 erfolgte der Spatenstich. „Die Bauleute mussten richtig Gas geben, um den komplizierten Bau innerhalb eines guten Jahres hochzuziehen“, sagte Buchelt. Am 13. August 1977 eröffnete der damalige Bürgermeister Günter Strigl dann das neue Hallenbad. Noch heute sei das Hallenbad mit seiner harmonischen und funktionalen Architektur mustergültig, stellte Elke Buchelt fest. Die Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“, die Bad Saulgau für die Generalsanierung des Bades im Jahr 2011 bekam, belege das.
Beim Familienbadetag konnten die Besucher an einem Quiz teilnehmen. Zu gewinnen gab es Karten für den Bad Saulgauer Kinosommer und für das Hallenbad. Am Vormittag gab es zudem Führungen durch die Anlagen des Hallenbads. Im Bistro bewirtete die Schwimmabteilung des TSV Bad Saulgau die Gäste.