Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Noch kann man mit dem Most keinen Salat anmachen“
Beim traditionellen Mostfest sehen sich die Gäste im Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins um
MENGEN (vr) - Viele Besucher sind am Sonntag zum Mostfest des Obstund Gartenbauvereins Mengen gekommen. Nach einer Woche mit schlechtem Wetter zog es viele Bürger der Stadt und aus benachbarten Gemeinden auf den Zeilhag, wo der Garten des Vereins liegt.
Die Vereinsmitglieder hatten die sommerlichen Zelte aufgeschlagen, sie mit großen Sonnenblumensträußen dekoriert. Schon zum Mittagessen waren alle Tische voll mit Besuchern. Man hörte die vielen Gespräche, es herrschte eine heitere Stimmung. Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins hatte alle Hände voll zu tun. Vereinsvorsitzender Josef Weiler freute sich und begrüßte viele Gäste persönlich.
Zum Fest gibt es traditionell den Most aus den Früchten des Vorjahres. „Der Saft ist vergärt, ich habe ihn von der Hefe abgezogen und vom großen Fass in kleine Fässer abgefüllt“, sagt Weiler. Der Most ist wieder gut geworden und viele genießen ihn an diesem Nachmittag. Aus großen Krügen wird der Most in die Becher eingefüllt. „Der ist noch nicht so, dass man damit den Salat anmachen könnte“, sagt einer der Mundschenke lachend. Der Most ist kühl und leicht, er wird gerne getrunken.
Viele Obstbäume bleiben leer
In diesem Jahr blicken in der Region viele Bürger und Obstbauern mit Sorge auf die leeren Obstbäume, weil während der Blüte im Frühjahr harte Fröste die Blüten vernichtet haben. Im Lehrgarten des Mengener Obstund Gartenbauvereins hängen die Bäume aber voller Äpfel. „Bei uns wird es viel Obst zu ernten geben“, sagt Weiler. Die Blüte sei spät gewesen, da war die Kälte zum Glück weitgehend vorbei. Auf den Höhen sind die Fröste auch nicht so stark wie in Tälern. Im Lehrgarten stehen rund 30 Bäume. Sie sind alle veredelt und tragen zum Teil mehrere Sorten Äpfel. Insgesamt sind es 45 Sorten.
Im Lehrgarten stehen auch Beerensträucher. Auch sie werden von den Besuchern angeschaut und besprochen. Vereinsvorsitzender Weiler hat Johannisbeerstöcke in Kübeln großgezogen und sie beim Mostfest angeboten. Sie haben gleich begeisterte Abnehmer gefunden und waren sehr schnell gegen eine Spende weggegeben worden.
Der Verein zählt rund 400 Mitglieder, die aus der Kernstadt, aus den Teilorten und bis von der Bodenseeregion kommen. Viele finden den Weg in den Verein durch die Schnittkurse, die regelmäßig angeboten werden. „Die Leute nehmen am Kurs teil und treten dann ein, weil es Vorteile hat, im Verein zu sein“, erklärt Weiler. Für acht Euro Jahresbeitrag gib es kostenlose Beratung und Kurse. Auch ist der Austausch unter den Mitgliedern hilfreich und wichtig.
Der nächste Schnittkurs findet an diesem Freitag, 18. August, um 17 Uhr, im Lehrgarten auf dem Zeilhag statt: Es geht um den Sommerschnitt. Es kann jeder Interessierte kommen, man muss nicht Mitglied sein. Beim Sommerschnitt geht es darum, das Licht in die Bäume zu bringen und die neuen Triebe zu entfernen.