Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Rheuma-Liga blickt auf eine rasante Entwicklung zurück
Herz und Humor sind Trumpf beim Festakt aus Anlass des 30-jährigen Bestehens
BAD SAULGAU - Mit einem abwechslungsreichen Festprogramm und Hunderten von Gästen haben Vorsitzender Eugen Weiß und zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter das 30jährige Bestehen der Rheuma-Liga Bad Saulgau gefeiert. Die Arbeitsgemeinschaft zählt heute über 2000 Mitglieder und bietet täglich bis zu 15 Therapieangebote.
Der Festakt im bis zum letzten Platz gefüllten Stadtforum begann mit einem rhythmusstarken Auftakt, bei dem zehn Damen einer Gymnastikgruppe auf silbernen Powerballs ein schwungvolles Trommelkonzert entfachten. Dann griff Liga-Vorsitzender Eugen Weiß zum Mikrofon, um in launigen Worten das Publikum zu begrüßen. Ihm folgten eine Reihe von Gastrednerinnen, angeführt von Irmgard Grossmann, die den erkrankten Vorstand der Rheuma-Liga Baden-Württemberg, Jürgen Schneider, vertrat. Sie zeichnete in kurzen Zügen die Entwicklung der Bad Saulgauer Liga nach, deren Mitgliederzahl von anfänglich 30 auf mehr als 2000 stieg.
Großen Anteil an dieser Entwicklung habe Eugen Weiß, der, tatkräftig unterstützt von seiner Ehefrau Brunhilde, die Geschicke der Arbeitsgemeinschaft zuerst als zweiter, dann als erster Vorsitzender leitet. Rheuma, so Grossmann, sei eine lebenslange Erkrankung. Leider fehle es großflächig an Fachärzten, den Rheumatologen, sodass die Patienten auf Selbsthilfe angewiesen seien.
Sonnenhof-Therme ist Partner
Unter dem Motto „Hilfe, die bewegt“erhielten sie hierbei wertvolle Unterstützung durch die Rheuma-Ligen. Bürgermeisterin Doris Schröter strich in ihrem Grußwort die Bedeutung der Rheuma-Ligen als Anlaufstelle für Informations- und Erfahrungsaustausch heraus, die Gelegenheiten zu Begegnungen schaffe. Aufgrund der vielen Kursangebote sei die Bad Saulgauer Arbeitsgemeinschaft ein wichtiger Partner des Thermalbades. Die Sonnenhof-Therme wiederum biete den Bad Saulgauern die Möglichkeit, Wassergymnastik anzubieten, was anderen Ligen meist große Probleme bereite. Als Dank für die unermüdliche ehrenamtliche Tätigkeit von Eugen Weiß übergab Schröter ihm einen Verzehrgutschein, den der Herbertinger und seine Frau jedoch nur in Bad Saulgau einlösen dürften.
Den Kreis der Gratulantinnen schloss Marlene Gegenbauer, die als Repräsentantin der Rentenversicherung Baden-Württemberg gekommen war, und den Patienten weiterhin die Unterstützung ihrer Gesellschaft zusicherte. Älterwerden, so meinte sie mit einem Augenzwinkern, sei ein Gesamtkunstwerk, erreichbar durch eine aktive Lebensgestaltung, für die sie den Festgästen viel Energie und Humor wünschte.
In einem detaillierten Rückblick auf die Geschichte der Rheuma-Liga Bad Saulgau vermittelte Vorsitzender Weiß erstaunliche Fakten. So habe es 1987 einmal pro Woche ein Therapieangebot an Wassergymnastik im Thermalbad gegeben, zehn Jahre später seien es bereits fünf Termine gewesen, während heute 15 Veranstaltungen pro Tag im Programm seien.
Kurse in Trockengymnastik wurden ursprünglich im Turnsaal der Brechenmacher-Schule abgehalten, heute stelle die Rehaklinik Räume und Therapeuten zur Verfügung. Bereits seit 2008 gibt es das hoch frequentierte Aqua-Biking und mit dem Aqua-Trampolin, 2012 eingeführt vom damaligen Chefarzt der Klinik, Professor Scheiderer, verfüge man über ein weiteres attraktives Angebot.
Humor ist wichtig
Dass Humor eine wichtige Rolle im Leben von Rheumakranken spielt, betonte auch Humorist Falkenbach, der den nächsten Programmpunkt bestritt. Unter dem Motto „Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht“bewies er an diversen Beispielen, dass ein Perspektivenwechsel bei der Bewältigung eines Problems überaus hilfreich sein kann. Ob man im Winter über die Kälte jammere oder den Schnee auf Kinderart mit Hurra begrüße, wirke sich auf die Psyche aus. Mit einer Demonstration zur Übungsreihe „Fünf Esslinger“durch die sich ohne große Hilfsmittel körperliche Fitness in der dritten Lebensphase erreichen lasse, ging ein Festakt zu Ende, der Information mit guter Unterhaltung verband.