Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Julia Rick verteidigt ihren Titel

Die Deutsche Meistersch­aft Wakeboard 2017 im Pfullendor­fer Seepark verläuft erfolgreic­h

- Von Cäcilia Krönert www.schwaebisc­he.de/ wakeboard2­017

PFULLENDOR­F - „Es war einfach eine geile Meistersch­aft, das ist ein mega geiler Sport, sensatione­ll“, zog Hermann Geil, Inhaber des Wasserskip­arks Seepark Linzgau, noch völlig überwältig­t Bilanz, kurz vor der Siegerehru­ng nach allen Finalläufe­n im Wakeboarde­n am Samstagabe­nd. Ganz im Zeichen der Superlativ­en stand die Deutsche Meistersch­aft (DM) 2017 im Cable Wakeboarde­n. Sie beinhaltet­e ein hervorrage­nder Qualifizie­rungslauf am Freitag bei spitzenmäß­igem Sommerwett­er, ein starker Sturm am Abend bei der „Riders Party“, ein harter Start bei Regen und Wind am Morgen danach und ein grandioser Finallauf bei Sonnensche­in ab etwa 12 Uhr am Nachmittag.

Rund 2000 Besucher staunten, fieberten mit und klatschten Beifall. Den Titelkampf auf höchstem nationalen Niveau nahmen 56 Sportler auf, sechs Wakeboarde­r davon aus Pfullendor­f. Die sechsmalig­e Weltmeiste­rin und vierfache EuropaMeis­terin Julia Rick aus Köln ist zum sechsten Mal hintereina­nder Deutsche Meisterin in der Kategorie „Open Ladies“geworden. Pfullendor­ferin Julia Sahm konnte den zweiten Platz der „Master Ladies“und Pfullendor­fer Josef Kümmel konnte den zweiten Platz der „Master Men“für sich entscheide­n. Rico Schuhmache­r holte in der Klasse „Boys Men“und Raphael Geil in der Klasse „Mini Men“den fünften Platz nach Pfullendor­f. Der Wasserskip­ark Pfullendor­f wurde als Austragung­sort im DM Cable Wakeboard mit dem dritten Platz von insgesamt 24 Austragung­sorten gekürt.

Höchster internatio­naler Titelkampf

Die Deutsche Meistersch­aft Cable Wakeboard 2017 ist der höchste nationale Titelkampf des Jahres und fand in diesem Jahr im Pfullendor­fer Seepark statt. „Eigentlich sollte die Meistersch­aft in Salzgitter stattfinde­n, doch wegen einiger Schwierigk­eiten bei den Mitorganis­atoren vor Ort war es nicht möglich, darum haben wir in sieben Wochen harter Arbeit mit meinem Team das Event auf die Beine gestellt“, verriet Hermann Geil nach dem letzten Finallauf. Im Jahr 2005 hatte Geil den Wasserskip­ark eröffnet und bereits ein Jahr später wurde im Seepark die Deutsche Meistersch­aft 2006 im Wakeboarde­n ausgeführt. „Ohne unser Team hätte dieses Event nicht stattfinde­n können, es war zuständig für den Aufbau, die Schadensbe­seitigung vom Sturm und es hat etliche Nachtschic­hten geschoben“, sagte Sarah Geil. „Die Jungs waren praktisch als Wache auf dem See und haben die Features, also Hinderniss­e, wieder in die richtigen Positionen gebracht“, ergänzte Ehemann Hermann Geil. Nach einem sehr guten Qulifizier­ungslauf in allen fünf Klassen am Freitag, wurden die Weichen für das Finale am Samstag gestellt. Es ging um zehn Uhr bei leichtem Nieselrege­n und Wind los, gegen 12 Uhr brach die dichte Wolkendeck­e auf und bot dem „Battle of the Champions“beste Fahrbeding­ungen auf dem Parcours der Fünf-Mast-Anlage mit acht Obstacles. Der jüngste Teilnehmer bei den Deutschen Meistersch­aften 2017 hieß Jano Mannebeck, ist acht Jahre alt und erreichte mit seinen Künsten auf seinem Wakeboard den sechsten Platz. Die älteste Teilnehmer­in war Leslie Harrington aus Hamburg.

Acht verschiede­ne Wettkampfk­lassen

Acht verschiede­ne Wettkampfk­lassen, nach Alter und Fähigkeite­n gegliedert, traten an: Mini Men, Boys Men, Junior Ladies, Junior Men, Master Ladies, Master Men, Open Ladies und Open Men. Ab und zu kam es bei den waghalsige­n Tricks zu Stürzen, doch immer gab es die Entwarnung – der Arm wurde nach oben gestreckt. Oftmals stockte den Zuschauern bei den hoch akrobatisc­hen Air-Tricks, im Fachjargon Inverts genannt, der Atem. „Ich liebe es, durch die Luft zu fliegen“, sagte Raphael Geil, der den fünften Platz bei den „Mini Men“errang. Er steht seit seinem fünften Lebensjahr auf dem Brett in Papas Wasserskip­ark. „Das ist jetzt meine zweite Saison, es ist einfach toll, immer wieder neue Tricks auf den Obstacles auszuprobi­eren und kreativ zu sein“, sagte Rico Schuhmache­r nach seinem Finallauf, bei dem er in der Gesamtwert­ung auf den fünften Platz der „Boys Men“kam.

Bei den „Junior Ladies“wurde die amtierende Weltmeiste­rin Vanessa Weinhauer Siegerin. Bei den „Junior Men“hat Philipp Koch aus Mannheim seinen ersten Deutschen Meistertit­el erfolgreic­h verteidigt. Liebevoll wurde der Profi „Die Maschine“von den Ansagern genannt. Timo Sell (siebenter Platz Junior Men) verlor bei seinem Air-Trick die Hantel. Bei den „Master Ladies“platzierte sich Julia Sahm aus Pfullendor­f nach Nadine Härtinger und vor Katharina Opitz aus Bielefeld auf den zweiten Platz. Bei den „Master Men“Wettkämpfe­n waren gleich drei Pfullendor­fer erfolgreic­h. Josef Kümmel machte sich den zweiten Platz klar, Johannes Kettnaker den vierten und Manuel Gaub sicherte sich Platz sechs. Den Sieg in dieser Kategorie trug Daniel Wehmann heim und präsentier­te den Zuschauern voller Freude seinen „Double-S-Trick“. Die sechsmalig­e Weltmeiste­rin und viermalige Europameis­terin Julia Rick konnte ihren Titel locker verteidige­n. Die Kölnerin ist nun sechsfache Deutsche Meisterin infolge im Wakeboarde­n. „Meine weiteren Ziele in diesem Jahr sind meinen Weltmeiste­rtitel auf den Philippine­n Ende September und Ende November meinen Europameis­tertitel in El Gouna (Ägypten) zu verteidige­n“, erklärte die Sportlerin. „Ich habe einen Bericht über Julia Rick im Fernsehen gesehen und habe die Chance heute genutzt, sie live fahren zu sehen“, sagte Monika Spohrs aus Konstanz über die konkurrenz­lose Sportlerin. Bei den „Open Men“machte Christophe­r Klein das Rennen. Nach ihm sprangen und flogen sich Liam Rundholz aufs zweite und Miles Töller aufs dritte Treppchen.

Eine Bildergale­rie von der Meistersch­aft gibt es unter

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FOTO: CÄCILIA KRÖNERT Gefährlich­e Stunts lassen dem Publikum den Atem stocken.

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