Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
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Für einige prominente Bundestagsabgeordnete (Fotos: dpa) wird nach der Wahl Schluss sein. Manche wollen mehr Zeit für ihr Privatleben haben, andere gehen in den Ruhestand, manch einer sieht sein Mandat nur als einen Job auf Zeit.
Gerda Hasselfeldt rückte 1987 für Franz Josef Strauß in den Bundestag nach und war seitdem Abgeordnete. Die CSU-Politikerin war Bundesministerin für Städtebau sowie Gesundheit. Als Chefin der CSU-Landesgruppe im Bundestag vermittelte sie zwischen ihrem Parteichef Horst Seehofer und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Streit um die Flüchtlingspolitik.
Peer Steinbrück ist als nordrheinwestfälischer Ministerpräsident und Ex-Bundesfinanzminister bekannt. Mitglied des Bundestags ist der 69-Jährige seit 2009. Seit der gescheiterten Kanzlerkandidatur 2013 hatte sich Steinbrück mit öffentlichen Äußerungen weitgehend zurückgehalten.
Gernot Erler gehört dem Bundestag seit 1987 an. Der langjährige SPDFraktionsvize begründete seinen Rückzug damit, dass er im Alter von 72 Jahren den Weg für eine Verjüngung frei machen wolle. Der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Freiburg ist seit 2014 Russland-Beauftragter der Bundesregierung. Marieluise Beck (64) ist das einzige Mitglied der ersten Grünenfraktion von 1983, das noch im Bundestag sitzt. Sie verabschiedet sich nicht ganz freiwillig: Die frühere Lehrerin sagte der „taz“, dass in ihrem Landesverband Widerspruch gegen eine erneute Kandidatur angemeldet worden sei: „Nach so vielen Jahren engagierter Politik für die Grünen werde ich nicht erneut in eine Kampfkandidatur gegen maßgebliche Kräfte des Bremer grünen Establishments gehen.“Unter RotGrün war Beck Ausländerbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerium.
Jan van Aken beendet seine Bundestagskarriere 2017 nach nur zwei Legislaturperioden. „Zu lange im Bundestag zu sitzen, kann träge machen“, sagt der 55-jährige Linke-Politiker und fordert eine Begrenzung der Mandatszeiten: „Zwei Legislaturperioden sind genug.“
Klaus Barthel (60) gehört dem linken SPD-Flügel an und stellte sich oft gegen die Linie der Parteiführung. Der einstige Gewerkschaftssekretär rebellierte gegen die Reformen der Agenda 2010 der rot-grünen Regierung, auch beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan stellte er sich gegen Kanzler Gerhard Schröder (SPD). (dpa)