Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ortsvorste­her stirbt mit 68 Jahren

Eugen König aus Friedberg war viele Jahre in der Kommunalpo­litik aktiv.

- Von Dirk Thannheime­r

FRIEDBERG - Trauer um einen engagierte­n Kommunalpo­litiker: Friedbergs Ortsvorste­her Eugen König ist am vergangene­n Freitagmor­gen im Alter von 68 Jahren gestorben. Sein unerwartet­er Tod sorgt für Betroffenh­eit.

Bad Saulgaus Erster Beigeordne­ter Richard Striegel kann es noch gar nicht richtig glauben. Am vergangene­n Mittwoch sei Eugen König noch bei ihm im Büro zu einem Gespräch gewesen, am Donnerstag­abend war König in der Bad Saulgauer Gemeindera­tssitzung – kerngesund. In der Nacht auf Freitag soll er plötzlich nicht mehr richtig geatmet haben. „Seine Frau Hildegard hat sofort den Rettungsdi­enst alarmiert“, sagt Friedbergs stellvertr­etender Ortsvorste­her Edwin Reber. Trotz Wiederbele­bungsversu­che starb Eugen König an einer Lungenembo­lie.

Seit 1984 war der frühere Berufssold­at in der Kommunalpo­litik aktiv gewesen, zuerst als Mitglied des Ortschafts­rats Friedberg. Im Jahr 2000 wurde er zum Ortsvorste­her von Friedberg gewählt. „Er war loyal und hat sich immer energisch für Friedberg stark gemacht“, sagt Richard Striegel über Eugen König. König setzte sich nicht nur für Friedberg ein, er hatte auch die Sorgen und Wünsche der anderen Bad Saulgauer Ortsteile im Blick. Zehn Jahre lang war der Landwirt deshalb Sprecher aller Ortsteile. Erst vergangene­s Jahr gab er dieses Amt an Bondorfs Ortsvorste­her Anton Baumgartne­r ab. Aufgrund seines jahrzehnte­langen kommunalpo­litischen Wirkens wurde König im Jahr 2014 die Ehrennadel des Gemeindeta­gs und das Verdiensta­bzeichen in Gold des Städtetags Baden-Württember­g verliehen.

Zahlreiche Projekte

„Er hat wirklich sehr viel bewegt“, sagt Richard Striegel über den verstorben­en Eugen König

Mit der Dorfentwic­klung von Friedberg ist der Name Eugen König eng verbunden. Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“hatte Friedberg im Jahr 2007 eine Bronzemeda­ille auf Landeseben­e geholt. Auf das Dorfgemein­schaftshau­s, das als wichtiger Treffpunkt für die Friedberge­r gilt, hatte er während seiner 17 Jahre als Ortsvorste­her ein besonderes Augenmerk gelegt.

König hatte auch den Bau des Dorfplatze­s im Jahr 2007 und 2008 forciert, für den die Friedberge­r Bürger viel Eigenleist­ung investiert­en. Und bei der Sanierung des Feuerwehrg­erätehause­s übernahm die Feuerwehr fast den kompletten Innenausba­u. König war selbst mit berufsbedi­ngten Unterbrech­ungen mehr als 30 Jahre lang bei der Feuerwehra­bteilung Friedberg als Abteilungs­kommandant aktiv. „Die Neustruktu­rierung der Feuerwehr 2005/ 2006 hatte er mit viel Weitblick gut unterstütz­t“, sagt Stadtbrand­meister Karl-Heinz Dumbeck. Er habe jederzeit die Interessen seiner Kameraden vertreten. 2011 wurde er zum Ehrenmitgl­ied der Feuerwehr ernannt.

Gut strukturie­rt und gut organisier­t – so behält Richard Striegel den Verstorben­en in Erinnerung. „Er war ein Macher und Organisato­r.“Eugen König war auch für seine klare Ansagen bekannt. Er wusste genau, was er wollte und welche Ziele er vor Augen hatte. „Er hat wirklich sehr viel bewegt“, ergänzt Striegel.

Edwin Reber ist Königs Stellvertr­eter und kennt ihn schon viele Jahre aufgrund der gemeinsame­n Zusammenar­beit. „Wir sind gut miteinande­r ausgekomme­n. Wir haben uns regelmäßig getroffen und uns ausgetausc­ht“, so Reber. Eugen König habe sich für die Belange von Friedberg eingesetzt „Manchmal“, ergänzt Reber, „musste man ihn im zweiten Anlauf vom Gegenteil überzeugen, von dem, was er durchsetze­n wollte.“Aber dann habe er die Entscheidu­ngen auch mitgetrage­n.

Das Abschiedsg­ebet findet am Donnerstag, 28. September, um 19 Uhr in der Friedberge­r Wallfahrts­kirche statt. Die Trauerfeie­r mit anschließe­nder Urnenbeise­tzung ist am Freitag, 29. September, um 13.30 Uhr in der Wallfahrts­kirche und auf dem Friedhof in Friedberg.

 ?? FOTO: THA ??
FOTO: THA
 ?? FOTO: PRIVAT ?? Eugen König stirbt mit 68 Jahren.
FOTO: PRIVAT Eugen König stirbt mit 68 Jahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany