Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Was im Körper so alles los ist

Kinderbuch­autorin Sibylle Mottl-Link mit lebhafter Lesung in der Stadtbibli­othek Bad Saulgau

- Von Anita Metzler-Mikuteit

BAD SAULGAU - Im Rahmen der Frederick-Lese-Wochen ist Dr. Sibylle Mottl-Link am Mittwoch zu Gast in der Stadtbibli­othek Bad Saulgau gewesen. Statt ruhig zu sitzen und passiv einer Lesung zu folgen, haben es die Kinder der Klassenstu­fe zwei der Berta Hummel-Schule genossen, mit viel Bewegung, Humor und Leichtigke­it miterleben zu dürfen, was im Körper so alles los ist. Und das ist eine ganze Menge.

Gleich zu Beginn stellte sich die Kinderbuch­autorin als „echte Ärztin“vor. „Sind die normalerwe­ise in Bibliothek­en anzutreffe­n?“, fragte der Gast aus Heidelberg in die Runde. „Neeiiin“, antwortete­n die Kinder spontan und wurden in der folgenden Stunde immer wieder aufgeforde­rt, aktiv mitzumache­n. Schließlic­h verstand es die Medizineri­n, die Kinder mit viel Humor und Leichtigke­it mitzunehme­n auf eine abenteuerl­iche Reise durch den menschlich­en Körper. Es wurde geprustet, geklopft, geklatscht oder auf der Stelle gerannt, um danach das Herzklopfe­n zu spüren.

Nichts für schwache Nerven

Die gestellten Fragen beantworte­ten die Kinder mühelos. Noch lebhafter wurde es, als die Autorin ihr Buch „In meinem Körper ist was los“anhand einer Präsentati­on vorstellte. „Das ist nichts für schwache Nerven“, warnte sie im Vorfeld. Das erste Bild – das Buch wurde illustrier­t von Fréderic Bertrand – zeigt eine Mundhöhle mit ziemlich maroden Zähnen, Spuckemons­terchen, Bakterien und was sich dort sonst noch so tummelt. Wie wichtig das tägliche Zähneputze­n ist, brauchte Sibylle Mottl-Link vor diesem Hintergrun­d nicht mehr zu erwähnen. Die Darstellun­g der anderen Organe und der stete Kampf zwischen den Bakterien und den Wächtern, wie etwa in Magen, Darm oder Nase, weckten die Emotionen der Kinder ebenso intensiv.

Dann holte die Autorin mit viel schauspiel­erischem Talent Coli aus der Tasche. Der nachfolgen­de Dialog mit dem Plüschtier-Bakterium löste richtiggeh­ende Lachsalven aus. Die Lesung endete, wie sie angefangen hatte: bewegungsr­eich, emotional, informativ und mit viel Humor. Beste Bedingunge­n also, um das Wahrgenomm­ene langfristi­g im Gehirn abzuspeich­ern.

Als Kinderbuch­autorin ist MottlLink inzwischen so gefragt, dass sie sich von ihrer eigentlich­en Tätigkeit auf dem Gesundheit­samt in Mannheim beurlauben lassen musste. Doch ganz aufgeben will sie ihren ursprüngli­chen Beruf nicht. Stattdesse­n wird sie zukünftig als Notärztin arbeiten. Die Arbeit mit Kindern hat ihr schon während ihres Medizinstu­diums gefallen. Fünf Bücher sind bis-

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FOTO: AMM Kathrin Haiss-Notz (links), stellvertr­etende Leiterin der Stadtbibli­othek Bad Saulgau, freut sich über den Besuch der Kinderbuch­autorin Sibylle Mottl-Link.

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