Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Jones wütet nach Pleite
DFB-Frauen mit erster Quali-Niederlage nach 19 Jahren
WIESBADEN (SID) - Steffi Jones konnte ihre Wut nur schwer zügeln – die historische Niederlage der deutschen Fußballerinnen hatte der Bundestrainerin sichtlich zugesetzt. „Das geht nicht, dass man uns mit so einfachen Mitteln schlägt. Das ist mir zu einfach, dass wir nur 15 Minuten dagegenhalten, dass wir nur ein Stück weit zeigen, dass wir Deutschland sind“, schimpfte Jones im ZDF.
Wenige Minuten zuvor hatte die DFB-Auswahl nach einer desolaten Vorstellung 2:3 (1:1) gegen den Außenseiter Island verloren. Es war die erste Pleite nach zuletzt 26 Siegen in der WM-Qualifikation in Serie – in dieser Form ist sogar das direkte Ticket für die WM in Frankreich in zwei Jahren in Gefahr. Alexandra Popp (42.) erzielte in Wiesbaden den ersten Treffer für den Gastgeber. Doppeltorschützin Dagny Brynjarsdottir (15./58.) und Elin Metta Jensen (47.) sorgten für die Sensation, Lea Schüller erzielte das 2:3 (88.).
Die deutsche Mannschaft ließ sich von der robusten Gangart der Isländerinnen schwer beeindrucken. „Wenn wir da nicht zulegen, unsere Einstellung ändern, dass wir wieder Gras fressen müssen – dann werden wir lange brauchen, bis wir wieder in die Erfolgsspur zurückkommen“, so Jones. Die punktgleichen Isländerinnen (6) verdrängten mit ihrem ersten Sieg über Deutschland überhaupt das DFB-Team von der Tabellenspitze der Gruppe 5. Nur die sieben Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM in zwei Jahren. Die vier besten Gruppenzweiten müssen in eine Play-off-Runde. Das nächste Spiel steht für die DFB-Auswahl am Dienstag (16.10 Uhr/ARD) in Großaspach gegen die Färöer an.
„Ich habe eine klare Linie, weiß, wo wir hinwollen. Wir haben die Mannschaft bestens vorbereitet. Deswegen bin ich ja so sauer“, sagte Jones.