Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Bürgerverein hat schon viel unternommen
Stadt Mengen tritt Blochinger Verein bei – Antrag für Förderprogramm abgelehnt
MENGEN (ck) - Die Stadt Mengen tritt dem Verein „Alt werden in Blochingen“als Mitglied bei. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Der Vereinsvorsitzende Thomas Späth und sein Stellvertreter Peter Eberhard berichteten im Gremium über den aktuellen Stand des Geschehens in Blochingen. Ein Zuschussantrag, den die Stadt für den Verein dem LandesIdeenwettbewerb „Quartier 2020“gestellt hat, ist unterdessen abgelehnt worden.
Mit dem Verein verfolgen die Blochinger Bürger das Ziel, das Leben in Blochingen für Jung und Alt noch lebenswerter zu gestalten. Wie Thomas Späth darlegte, habe der Verein einen Altersdurchschnitt von momentan 57 Jahren. „Es sind auch junge Mitglieder im Alter von 16, 17, 18 Jahren aktiv dabei“, ergänzte er. Besonders drei Themenfelder gibt es schwerpunktmäßig: Treffpunkt, Mittagstisch und Bauen. Wie Späth berichtete, hätten die Mitglieder schon zahlreiche Ausflüge unternommen, auch innerhalb des Ortes. Dabei sei deutlich geworden, dass mancher Blochinger Bürger beispielsweise gar nicht wisse, dass es im Ort eine Straußenfarm gibt. Mit dem Verein wolle man erreichen, dass die Generationen in Blochingen sensibilisiert würden füreinander, erklärte Peter Eberhard. „Wir sind nicht da, um Dienstleistungen zu erbringen“, unterstrich er.
Beim Thema „Bauen“stellte der Vorsitzende Thomas Späth eines klar: „Wir möchten das noch einmal betonen: Wir sind hier keine Bauausführung.“Wie Peter Eberhard ergänzte, gehe es vielmehr darum, die Vereinsmitglieder beispielsweise dabei zu beraten, wie man ein Bad behindertengerecht umbaut. Eine Konkurrenz zur Nachbarschaftshilfe sei der Verein im Übrigen nicht, erläuterte Peter Eberhard weiter.
Dorfladen nicht realisierbar
„Wir sind ein intaktes Dorf in Blochingen. Bloß was uns fehlt, ist eine Einkaufsmöglichkeit“, sagte Peter Eberhard. Die Idee, dass der Verein einen eigenen Dorfladen betreibt, habe man wieder fallen gelassen. Dafür gibt es nun Einkaufsfahrdienste: Mitglieder fahren andere Mitglieder, die kein Auto haben, zu Lebensmittelmärkten nach Mengen. Es hätten sich überraschenderweise mehr Mitglieder bereit erklärt, einen Fahrdienst zu übernehmen, als Personen da seien, die solch eine Hilfe benötigen, freute sich Peter Eberhard. Ab dem 15. November soll es zudem immer mittwochs einen Mittagstisch im Vereinsheim in Blochingen geben.
Bürgermeister Stefan Bubeck hob die Arbeit des Vereins hervor. „Sie sind in unserem Stadtgebiet die Ersten“, lobte er die Pionierarbeit der Blochinger Bürger. Die Stadt hat für den Verein einen Zuschussantrag beim Landes-Sozialministerium für dessen Ideenwettbewerb „Quartier 2020“gestellt. Bubeck hatte hier aber eine negative Nachricht dabei: Wie er bekanntgab, sei am Tag der Gemeinderatssitzung eine Absage gekommen. Wie er weiter meinte, gehe aber erfahrungsgemäß immer wieder eine Tür auf bei anderen Förderprogrammen. Der Gemeinderat stimmte dem Beitritt der Stadt zum Verein einstimmig zu, der Jahresbeitrag beträgt 100 Euro.