Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Architekte­n planen mit 412 Schülern

Wettbewerb für Gymnasium-Gestaltung – Liane Schmid sieht Umfang kritisch

- Von Christoph Klawitter

MENGEN - Für die geplante Generalsan­ierung des Gymnasiums Mengen hat der Gemeindera­t die Durchführu­ng eines Architekte­nwettbewer­bs beschlosse­n. Die Kosten dafür betragen voraussich­tlich rund 190 000 Euro. Stadträtin Liane Schmid (SPD) kritisiert­e in der Gemeindera­tssitzung den vorgesehen­en Umfang der Generalsan­ierung als zu groß dimensioni­ert.

Im Vorfeld der Sitzung hat das Büro Kohler-Grohe-Architekte­n den künftigen Flächenbed­arf des Gymnasiums ermittelt. Zwingend ist beispielsw­eise, dass das sanierte Gebäude barrierefr­ei sein muss. Ganztagesf­lächen werden mitgeplant, sodass genügend Flächen vorhanden sein werden, falls das Gymnasium einmal eine Ganztagess­chule werden sollte. Verzichtet wird bewusst auf die Einrichtun­g einer Mensa. „Es wurde festgestel­lt, dass hier kein Bedarf ist“, sagte Gerd Grohe vom Architektu­rbüro Kohler-Grohe. Grund dafür sei die sehr gute innerstädt­ische Lage der Schule. Geplant ist aber eine Cafeteria, in der die Schüler ihr mitgebrach­tes Essen verzehren können.

Wie Stadträtin Liane Schmid (SPD) deutlich machte, basiere der berechnete Flächenbed­arf auf 412 Schülern. Allerdings hat das Gymnasium derzeit 247 Schüler, wie der ebenfalls in der Sitzung anwesende Schulleite­r Stefan Bien auf Nachfrage von Liane Schmid bemerkte. Schmid stellte daraufhin die Frage in den Raum, wie man bei aktuell 247 Schülern auf einen Flächenbed­arf für 412 Schüler komme. „Das ist natürlich schon deutlich mehr“, sagte sie. „Was mir jetzt schon klar geworden ist, es geht nicht um eine Sanierung, es geht ganz sicher um einen Neubau, es geht ganz sicher um eine deutliche Vergrößeru­ng“, schob sie hinterher. „Das heißt, das wird auch richtig teuer.“Sie finde gut, dass für das Gymnasium eine bauliche Entwicklun­g geplant sei, stellte sie klar. Nur finde sie es nicht gut, wenn überdimens­ioniert gebaut werden soll.

„Um dieses Thema hat sich die ganze Auseinande­rsetzung im Vorfeld gedreht“, antwortete Gerd Grohe auf die Frage nach den 412 Schülern. Nach Aussage des Regierungs­präsidiums habe die Schule derzeit räumlich ganz massive Defizite, sagte Grohe weiter. In der Planung müssten auch „gewisse Flexibilit­äten“enthalten sein, damit „zukünftige Bedarfe auch abgebildet werden können“, erklärte Grohe. „Es wäre ganz schlecht, wenn ich heute eine Schule sanieren würde, und stelle in zehn Jahren fest: Das ist völlig am Bedarf vorbeigepl­ant.“

Geplant wird zweizügig

Cornelia Hund, Sachgebiet­sleiterin Hochbau, erläuterte: „Wir müssen ein zweizügige­s Gymnasium planen.“Die Schülerzah­l von 412 ergebe sich einfach aus der Anzahl der Klassen. „Es ist eine rechnerisc­he Zahl“, ergänzte Gerd Grohe. Liane Schmid entgegnete, sie habe nichts dagegen, dass man genügend Klassenzim­mer einplane. Doch speziell bei der geplanten Cafeteria habe sie schon das Gefühl, dass sehr großzügig gedacht worden sei. „Ich sehe das schon auch kritisch“, meinte sie. Gerd Grohe deutete in seinem Bericht an, dass es schwierig werden könnte, den Gymnasiums-Erweiterun­gsbau von 1977 nochmals baulich zu erweitern. „Man kann nicht einen Teil des Gebäudes abtragen und dann ergänzen“, erklärte er mit Bezug auf ein statisches Gutachten. Ein Bestandtei­l des Wettbewerb­s wird auch die Gestaltung eines neuen Eingangsbe­reiches in Verbindung mit der sowieso geplanten Neugestalt­ung des Gymnasiums-Vorplatzes liegen. „Das ist eine sehr gute Aufgabe für den Wettbewerb“, meinte er. Es sei ein Glücksfall, dass der Vorplatz noch nicht neu gestaltet worden sei.

Gerd Grohe erläuterte auch den Zeitplan. Demnach könnte am 17. Mai nächsten Jahres das Wettbewerb­sergebnis vorliegen. „Sodass eigentlich Mitte Juni die Architekte­n beauftragt werden können“, stellte er in Aussicht. Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeindera­t dem vorgestell­ten Flächenbed­arf und der Durchführu­ng des Architekte­nwettbewer­bs zu. Mit der Durchführu­ng desselben wurde das Büro Kohler-Grohe-Architekte­n für rund 65 000 Euro beauftragt.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Ein Architekte­nwettbewer­b wird für die Generalsan­ierung des Gymnasiums ausgelobt.

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