Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Schlechter Zustand: In Heudorf müssen mehrere Kanäle saniert werden
Ingenieur stellt in der Gemeinderatssitzung Scheer die weitere Vorgehensweise vor – Im Klösterleweg muss die Straße aufgerissen werden
SCHEER - Im nächsten Jahr saniert die Gemeinde Scheer mehrere Kanäle in Heudorf. Es werden keine Straßen aufgerissen, denn Ingenieur Uwe Koschmieder hat Schadensstellen der Klasse vier und fünf ausgewählt, die von innen verdichtet werden können. Im Haushalt sind die Kanalsanierungen budgetiert.
Im Rahmen der Eigenkontrollverordnung, die Gemeinden auffordert, alle zehn Jahre den Zustand ihrer Kanäle mit einer Kamera zu überprüfen, hat sich gezeigt, dass in der Gemeinde die Kanäle über weite Strecken in schlechtem Zustand sind. Mit dem Landratsamt Sigmaringen wurde vereinbart, dass jedes Jahr in die Kanalsanierung investiert werden soll.
Ingenieur Uwe Koschmieder schlug in der Gemeinderatssitzung vor, von den insgesamt 3140 Meter Kanal, die in die Schadensklasse vier und fünf einzuordnen sind, 1140 Meter zu sanieren. „Wir haben Schadensstellen ausgewählt, bei denen die Sanierung eine große Wirkung erzielt“, sagte Koschmieder. Es handelt sich um Schadensstellen in der Scheerer Straße, in der Blochinger Straße, in der Wilflinger Straße und in der Kapellenstraße. Auch die Burgstraße ist eine Herausforderung: Der Regenwasserkanal ist bereits verkalkt.
In zehn Jahren wird er komplett verstopft sein, prognostizierte Koschmieder. Hier müsse voraussichtlich zwei Wochen lang ausgefräst werden. Dies sei finanziell günstiger, als zu warten, bis der Kanal komplett verstopft ist. „Die ersten Maßnahmen sind alle innerhalb des Kanals, in diesem Jahr rollt kein Bagger an“, sagte Scheers Bürgermeister Lothar Fischer. Wobei schon Maschinen auf der Straße stehen werden, kündigte Ingenieur Koschmieder an.
Fertig im September 2018
Am 4. Dezember wird die Ausschreibung den Unternehmern zugeschickt, am 24. Januar ist Submission, am 19. Februar die Vergabe. Koschmieder rechnet mit einer Fertigstellung im September 2018. Man sollte in den Vertrag eine Konventionalstrafe einschreiben, empfahl Rat Christoph Auer. Ingenieur Koschmieder riet davon ab: Die Konventionalstrafe liege bei dieser Bausumme bei rund 1000 Euro und habe dadurch keine Wirkung. Er sicherte zu, Unternehmen auszuwählen, von denen er wisse, dass sie den Zeitplan einhalten würden.
Offen bleibt noch die Frage der Sanierung der Kanäle in der Gartenstraße und im Klösterleweg. Um den Kanal im Klösterleweg zu sanieren, werde man die Straße aufreißen müssen. Im Kanal sei ein starker Versatz, aus dem das Wasser nicht herauszukriegen sei. Deshalb könne nicht von innen saniert werden. Für die Anlieger wird die offene Kanalsanierung und das Aufreißen der Straßen einen hohe Belastung bedeuten. Deshalb habe man sich diese Baumaßnahmen noch aufgespart, ergänzte Koschmieder.
Bei einer offenen Kanalsanierung wird darauf geachtet, dass die Bürger immer Zugang zu ihren Häusern haben. Bevor eine solche einschneidende Maßnahme begonnen wird, werden die Bürger in einer Versammlung informiert. Auch während der Maßnahme wird enger Kontakt mit den Anliegern gehalten, um kontinuierlich Lösungen zu finden und die Belastungen erträglich zu halten.