Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Auf der Insel boomt vor allem die Beraterbra­nche

Michael Stephan spricht im Störck-Gymnasium über die Folgen des Brexit

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BAD SAULGAU (sz) - Michael Stephan, Professor für Wirtschaft an der Universitä­t Marburg, (Foto: privat) hat am Freitag am Störck-Gymnasium einen Vortrag zu den wirtschaft­lichen Folgen des Brexit gehalten.

Natürlich hänge noch viel davon ab, wie die gerade laufenden Brexitverh­andlungen ausgehen werden, ob es zum Beispiel zu einem harten Brexit komme oder man sich in verschiede­nen Punkten einigen könne. Aber „selbst wenn keine tarifären Handelshem­mnisse zwischen der Staatengem­einschaft und Großbritan­nien eingeführt werden würden, sind bürokratis­che Hürden zu erwarten, die den Handel sicher erschweren werden“, so Stephan. Eine zu große wirtschaft­liche Annäherung halte er zudem ohnehin für ausgeschlo­ssen, schließlic­h würde das auch Länder wie die Schweiz oder Norwegen auf den Plan rufen, die dann auch mehr Vorzüge genießen wollten, ohne allerdings Teil der EU zu sein, ganz zu schweigen von EU-Mitglieder­n, die sich dann Großbritan­nien zum Vorbild nehmen könnten.

Aber bereits die Unsicherhe­it, die nun bezüglich der zukünftige­n Beziehung zwischen Großbritan­nien und der EU herrsche, schade der britischen Wirtschaft enorm. Viele Firmen wüssten nicht „welche Vorkehrung­en sie nun treffen müssten, um weiterhin erfolgreic­h zu sein“. Lediglich eine einzige Branche boome dadurch auf den britischen Inseln, dies sei „die Beraterbra­nche“, sagte Stephan mit einem süffisante­n Lächeln. Am Ende wies er auch auf mögliche politische Auswirkung­en hin. Diese wären auch noch einen Blick wert, weil ja die EU mehr ist als ein großer Markt, sondern vielmehr eine Wertegemei­nschaft, aber das würde den Rahmen sprengen.

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