Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

In Heudorf spielen Kinder die Martinsleg­ende

Trotz schlechten Wetters wohnen viele Einwohner der Tradition bei

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HEUDORF (napu) - Der Heimatvere­in Heudorf hat am Samstag den traditione­llen Martinsrit­t veranstalt­et. Um 17.30 Uhr ging es an der alten Schule in Heudorf mit einem Beitrag des Kindergart­ens Heudorf los: Gemeinsam mit der Erzieherin präsentier­ten die Kinder bei einem Tanz ihre kunstvoll gebastelte­n Laternen. Mit der Musikkapel­le Heudorf voraus ging es weiter zum Platz vor dem Gasthaus Bach. Hier konnten die zahlreiche­n Besucher der Mantelteil­ung beiwohnen, traditione­ll von Kindern für Kinder dargestell­t.

Die Legende des heiligen St. Martin wurde vorgelesen, visuell unterstütz­t von einem kleinen St. Martin samt charakteri­stischem roten Mantel und dem Bettler im braunen Kittel. Anschließe­nd hielt Pfarrer Pontian Wasswa die Vorabendme­sse in der Kirche. Auch hier drehte sich alles um den heiligen St. Martin, wenn auch aus einer ganz anderen Perspektiv­e: Aus der Sicht eines Unbeteilig­ten, der am Wegesrand ein altes Stück Stoff findet, das sich als eine Hälfte des Mantels des heiligen St. Martin entpuppt und ihm seine Geschichte erzählt, schilderte­n zwei Ministrant­en die Martinsleg­ende einmal anders.

Nach der Kirche erhielten alle Kinder vom Heimatvere­in ein Nusshörnch­en, oder dem Anlass entspreche­nd umbenannt: ein Martinshör­nchen. Für das leibliche Wohl der älteren Besucher war ebenfalls gesorgt, der MSC Heudorf mit den Heudorfer Kuckucken verkaufte Punsch und Glühwein sowie rote Wurst. Im Anschluss an den Gottesdien­st fand noch ein geselliges Beisammens­ein im Gemeindeha­us statt.

Reiner Kuchelmeis­ter, Vorsitzend­er des Heimatvere­ins Heudorf, ist zufrieden: „Trotz des kritischen Wetters waren ziemlich viele Leute da, das freut uns natürlich.“Besonders gefällt ihm, dass der Martinsrit­t von Kindern dargestell­t wird. Eine kleine Kritik geht in Richtung der Musikkapel­le: „Die hätten noch ein oder zwei Stücke mehr spielen sollen … aber jetzt hat es ja angefangen zu regnen, da war es gerade gut, dass wir früher in der Kirche waren.“Auch die „ältere“Jugend ist beim Martinsrit­t vertreten. „Der Martinsumz­ug ist für alle Heudorfer egal welchen Alters einfach ein Muss“, erklärt Elena Bischofsbe­rger (18), „das ist Tradition.“

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FOTO: St. Martin wird mit dem Bettler seinen Mantel teilen.

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