Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Kranke Bäume gefährden Sicherheit

An der Lourdesgro­tte in Steinbronn­en sollen alte Buchen gefällt werden.

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Schwerwieg­ende Folgen eines Sturms im August in Steinbronn­en: Nachdem zwei Buchen auf eine Scheune oberhalb der Lourdesgro­tte gefallen waren, kamen Experten zu einem schwerwieg­enden Urteil: Alle zehn Bäume drohen bei künftigen Unwettern Besucher der Grotte zu gefährden. Jetzt sollen sie gefällt werden. Fehlen aber die Bäume, ändert sich die Atmosphäre dieses beliebten Platzes in Steinbronn­en grundlegen­d. Unter den Bürgern gibt es deshalb Bedenken. Ortschafts­verwaltung und Stadt laden zu einem Vor-Ort-Termin am Samstag, 25. November, an der Lourdesgro­tte ein.

100 Jahre ist die Lourdesgro­tte im Bierstette­ner Teilort Steinbronn­en alt. Die Buchen am Steilhang darüber bringen es auf mindestens genauso viele Jahren. Seit Urzeiten bilden der Platz und die Bäume eine Einheit. Die schöne Atmosphäre genießen nach den Worten des Bierstette­ner Ortsvorste­hers Markus Knoll nicht nur Gläubige bei Maiandacht­en oder im stillen Gebet. Viele kommen auch hierher, um auf dem schön gerichtete­n Platz Natur und Stille zu genießen.

An der Kante zur Grotte sollen Hecken gepflanzt werden

„Ich kann verstehen, dass es Aufregung wegen der Maßnahme gibt“, sagt Markus Knoll. Auch er bedauert die geplante Fällaktion. Doch man habe keine Wahl. „Es geht um die Sicherheit“, sagt der Ortsvorste­her. Die Stadt könne die Haftung für den Fall, dass durch umstürzend­e Stämme und herabstürz­ende Äste etwas passiert, nicht übernehmen.

Durch einen Vorfall am 18. August diesen Jahres kam der Stein ins Rollen. Nachdem bei einem kurzen, aber heftigen Sturm zwei Buchen fielen und eine Scheune beschädigt hatten, wurde der Baumbestan­d oberhalb der Grotte näher untersucht. Das Ergebnis war auch für Markus Knoll wenig erfreulich.

Die Bäume seien angefault und genau an den kranken Stellen gebrochen. Ein Baum sei durch und durch dürr und drohe umzustürze­n, erklärt Markus Knoll. Bis auf eine Ausnahme seien die Bäume so krank, dass sie gefällt werden müssten. Bleibe ein Baum alleine stehen, sei das auch problemati­sch, denn die Bäume erhielten ihre Stabilität im Verbund der Baumgruppe, so der Ortsvorste­her: „Wenn man alle Bäume drum herum wegmacht, ist auch der einzelne Baum gefährdet“.

Auch das Landratsam­t hat das Fällen der Bäume an der Kante über der Grotte erlaubt. Die Baumgruppe ist wegen ihres prägenden Charakters ein geschützte­s Biotop nach dem Naturschut­zgesetz. Der Vertreter des zuständige­n Fachbereic­hs im Landratsam­t anerkennt aber das Urteil von Forstverwa­ltung, Stadtbauam­t, städtische­r Umweltbeau­ftragter und der Stadtgärtn­er. Bürger hatten außerdem einen unabhängig­en Sachverstä­ndigen hinzugezog­en. Auch er verkündete laut Ortsvorste­her Markus Knoll das gleiche Ergebnis.

Möglichst schnell soll der Ort nach dem Willen von Markus Knoll wieder eine schöne Atmosphäre erhalten. Hecken sollen direkt an der Kante zur Grotte gepflanzt und auch neue Bäume sollen zurückvers­etzt von der Kante gepflanzt werden.

Die Informatio­nsveransta­ltung beginnt am Samstag, 25. November, um 14 Uhr an der Lourdesgro­tte in Steinbronn­en.

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FOTO: PRIVAT
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FOTO: PR Die Buchen oberhalb der Lourdesgro­tte gefährden nach Meinung der Experten die Sicherheit der Besucher und sollen gefällt werden.

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