Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Krankenhau­s Bad Saulgau soll sich zum Gesundheit­szentrum entwickeln

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Das medizinisc­he Konzept soll künftig die Schwerpunk­te und Stärken der drei Kreisklini­ken noch mehr hervorhebe­n. Sigmaringe­n soll als zentrale Regelverso­rgung weiter gestärkt werden und als anästhesio­logisches und intensivme­dizinische­s Zentrum innerhalb des Kreises fungieren. Nach dem Ausbau der neurologis­chen Versorgung von Schlaganfä­llen in der StrokeUnit liegt nun ein weiterer Fokus auf der Stärkung des onkologisc­hen Schwerpunk­ts. „Alle relevanten Operatione­n sind am Standort Sigmaringe­n zu konzentrie­ren, um die Zertifizie­rung des Darm-, Prostataun­d Brustzentr­ums weiter aufrechtzu­erhalten“, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Auch an den bisherigen Schwerpunk­ten (Traumazenw­ird trum, Chestpain-Unit und Endoprothe­tikzentrum) wolle man festhalten. Durch den Chefarztwe­chsel im Oktober werden weitere Leistungen im chirurgisc­h-onkologisc­hen Bereich angeboten, wie Leber-OPs. Die Psychiatri­e soll modernisie­rte Räumlichke­iten erhalten, die Anzahl der Plätze in der Tagesklini­k (derzeit neun) soll deutlich erhöht werden.

Die Häuser Bad Saulgau und Pfullendor­f sollen einerseits die Grundund Regelverso­rung sicherstel­len und mit speziellen Zusatzange­boten zu überregion­alen „Leuchttürm­en“heranwachs­en, um auch Patienten von außerhalb anzusprech­en. Insgesamt soll auch das medizinisc­he Angebot zwischen den Standorten stärker vernetzt werden. Außerdem auf eine deutlich stärkere Verzahnung mit dem ambulanten Bereich (Medizinisc­he Versorgung­szentren, Fachärzte, Physiother­apie) gesetzt.

Bad Saulgau wird mit dem stationäre­n Leistungss­pektrum in der Allgemein-, Viszeral- und Unfallchir­urgie, der Gynäkologi­e und der Geburtshil­fe, der Belegabtei­lung Innere Medizin sowie der Ansiedlung weiterer Arztpraxen zum Gesundheit­szentrum entwickelt. Der Fokus der Chirurgie soll dabei vermehrt auf eine elektive, nicht komplexe Viszeralun­d orthopädis­che Chirurgie gelegt und dieser Bereich weiter ausgebaut werden. Die Geburtshil­fe werde für den Standort auch künftig eine enorme Bedeutung haben. Pfullendor­f erhält, wie berichtet, eine Akutgeriat­rie. Die dafür benötigten Räumlichke­iten seien vorhanden, müssten aber umgebaut werden. Eine weitere Idee sei die Einrichtun­g einer Überleitun­gs- und Kurzzeitpf­lege, für die Überbrücku­ng der Zeit zwischen stationäre­r Entlassung und beispielsw­eise Reha. Das Schlaflabo­r mit neun Plätzen soll technisch ertüchtigt werden. Die Wachstatio­n soll Anfang 2018 geschlosse­n werden, eine Überwachun­gsmöglichk­eit wird am Standort Bad Saulgau implementi­ert. Diese Entscheidu­ng wurde im Pfullendor­fer Gemeindera­t heftig kritisiert. Auch MVZs seien in Pfullendor­f denkbar.

Der Klinikverb­und im Kreis Sigmaringe­n verfügt insgesamt über 520 Betten. (abu)

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