Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nikolaus und Hubschraub­er

Zweites Weihnachts­dorf für Buki im Kieswerk

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BOLSTERN (kl) - Am dritten Advent hat das Weihnachts­dorf im Kieswerk Wagenhart eine Neuauflage erfahren. Der Erlös wird dem Bad Saulgauer Verein BuKi - Hilfe für Kinder in Osteuropa gespendet.

Dieses Weihnachts­dorf ist nicht wie jedes andere. Mitten im Wald gelegen, auf dem Firmengelä­nde eines Kieswerks, fällt es bereits durch die nicht alltäglich­e Umgebung aus dem gewohnten Rahmen. Kinder klettern auf Kiesbergen herum oder bestaunen den Hubschraub­er, der von hier aus zu Rundflügen startet.

Wer schon immer einmal einen Bagger oder einen Radlader fahren wollte, kann diesen Traum wahr werden lassen. Natürlich geht es auch eine Nummer kleiner: Da gibt es beispielsw­eise Schafe mit niedlichen Lämmchen, die besonders die kleinen Besucher anziehen. Man kann einen Weihnachts­baum kaufen, sich fotografie­ren lassen oder mit dem Pferdewage­n fahren. Nicht zuletzt bietet das Weihnachts­dorf mit seiner familiären Atmosphäre Gelegenhei­t, sich bei Glühwein oder den zahlreiche­n anderen Köstlichke­iten mit anderen Besuchern auszutausc­hen. Über allem schwebt der Geruch der wärmenden Holzfeuer. Es gibt eine Tombola und an den Ständen werden einheimisc­he Produkte angeboten wie selbst genähte Kissen, Obst, Schnaps, Lammspezia­litäten, Holzgegens­tände, Backsteine oder Selbstgest­ricktes.

Doch nicht der Konsum steht bei diesem besonderen Weihnachts­markt im Vordergrun­d, sondern die Hilfe für das BuKi-Haus in Cidreag in Rumänien, an das die Erlöse fließen. Der Bad Saulgauer Verein BuKi setzt sich seit nunmehr fast zehn Jahren für Kinder in Osteuropa ein. "Mitten in Europa, gar nicht weit weg von uns, mit solch erbärmlich­en Lebensverh­ältnissen konfrontie­rt zu werden, hat uns zutiefst betroffen gemacht", sagt Stefan Zell, erster Vorsitzend­er des Vereins. „Wir konnten nicht tatenlos zuschauen“, fährt er fort. Nachdem zunächst große Mengen Hilfsgüter die schlimmste Not linderten, nahm BuKi die Betreuung chancenlos­er Romakinder in Angriff. Sie bekommen zu essen und werden zum Schulbesuc­h angehalten. Denn ohne Bildung hätten sie keine Zukunft.

Die Idee, ein Weihnachts­dorf zugunsten der BuKi-Kinderhilf­e zu organisier­en, stammt von Jürgen Bechinger, Geschäftsf­ührer des Kieswerks Wagenhart, und seiner Lebensgefä­hrtin Heidi Strobel. „Das ist immer sehr viel Arbeit“, sagt sie, „aber es lohnt allemal“.

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FOTO: KATRIN LIEDTKE Der Nikolaus appelliert an die Kinder, ihre Eltern öfter mal zu umarmen.

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