Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Bei der Waldweihnacht glitzern die Kinderaugen
Zum 50-jährigen Jubiläum des Schwäbischen Albvereins Herbertingen verteilt auch Knecht Ruprecht Geschenke
HERBERTINGEN - Die Ortsgruppe Herbertingen des Schwäbischen Albvereins hat am Sonntagabend viele Kinder zum Strahlen gebracht. Auch in diesem Jahr schmückte der Verein den Platz um die Waldhütte im Herbertinger Wald weihnachtlich.
Erwin Buchmann, Kassierer der Ortsgruppe, führte stellvertretend für den Vorsitzenden die Besucher durch das knapp einstündige Programm. Mit einer Erzählung aus seiner eigenen Kindheit erinnerte er an die Zeit, in der die Waldweihnacht zum ersten Mal gefeiert wurde. „Vor 50 Jahren fanden sich Menschen, die mit unserer Heimat verbunden waren und die die Menschen zusammenbringen wollten“, sagte Erwin Buchmann.
Für die musikalische Untermalung war die Jugendkapelle Herbertingen unter der Leitung von Martina Ummenhofer verantwortlich. Mit vier traditionellen Weihnachtsliedern stimmten sie ihr Publikum besinnlich ein. Im zweijährigen Rhythmus übernehmen die Jugendlichen, abwechselnd mit dem Posaunenchor der evangelischen Kirche Bad Saulgau, diese Aufgabe. Wer die Texte nicht auswendig konnte, bekam ein Liedblatt, sodass viele Besucher mitsangen.
Dann war es endlich soweit und trotz des vielen Schnees erreichte der Nikolaus mitsamt Knecht Ruprecht den Platz im Wald. Edwin Weiß und Sandra Rothmund brachten die beiden mit der Kutsche direkt zur Waldhütte. Nachdem die Kinder ihre Gedichte vorgetragen hatten, verteilte der Nikolaus dann Hefenikoläuse an die Kleinen. Besonders war in diesem Jahr, dass auch Knecht Ruprecht kleine Säckchen mit Nüssen, Lebkuchen, Mandarinen und anderen Leckereien verteilte. Birgit Buchmann, Schriftführerin der Ortsgruppe, erklärte, dass das als Rückbesinnung auf die Anfangszeit der Veranstaltung gelten soll, als anstelle des Gebäcks noch solche Säckchen verteilt wurden.
Abschließend bedankte sich auch Alfred Krippel, Vorsitzender der Ortsgruppe, bei allen Besuchern sowie den Helfern des Vereins. „Weil im Vorhinein kaum Gedichte beim ausgeschriebenen Gedichte-Wettbewerb eingereicht wurden, habe ich selbst eine Weihnachtsgeschichte vorbereitet“, sagte er. Seine zum Nachdenken anregende Geschichte zeichneten das Weihnachtsbrauchtum der vergangenen 50 Jahre nach, wie Plastikbäume und elektrische Lampen echten Kerzen und Tannen ersetzten. Zum Schluss lud er seine Gäste ein, den Abend noch im eingeheizten Albvereinsstüble ausklingen zu lassen. Mit der Waldweihnacht beendete die Ortsgruppe offiziell ihr Jubiläumsjahr. Sie war 1967 wiedergegründet worden.