Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ein Dorf sucht seinen Millionär

Die Komödie der Theatergru­ppe Hundersing­en kommt beim Publikum gut an

- Von Mirjam Schlicher

HUNDERSING­EN - Mit der Premiere des Stücks „Kohle, Moos und Mäuse“hat die Theatergru­ppe Hundersing­en für einen gelungenen Samstagabe­nd in der Buwenburgh­alle gesorgt. Die Zuschauer und Mitwirkend­en sind begeistert von dem Auftritt und ziehen ein positives Fazit. Belohnt wurde die wochenlang­e Arbeit der Darsteller mit vielen Zuschauern, viel Applaus und viel Gelächter.

Auch in diesem Jahr haben die Schauspiel­er der Theatergru­ppe Hundersing­en ein spannendes und humorvolle­s Stück ausgewählt. In drei Akten brachten die Schauspiel­er den Schwank von Bernd Gombold auf die Bühne. Im Mittelpunk­t des Stücks steht der etwas dümmliche Bauersjung­e Michel, der mit seinem plötzliche­n Verschwind­en für Aufsehen sorgt. Der Grund: Seine Eltern hatten ihn in eine „Heiltherap­ie“gegeben, um einen richtigen Mann aus ihm zu machen. Seine Freundin Lena und seine Oma vermuten hinter dem plötzliche­n Verschwind­en aber ein eiskaltes Verbrechen und handeln sofort. Als dann Richard Reichmache­r auf den Hof kommt und verkündet, Michel habe eine Million Euro in der staatliche­n Lotteriege­sellschaft gewonnen, ist das Chaos vorprogram­miert. Mit viel Humor, Spannung und überrasche­nden Wendungen nehmen die Schauspiel­er ihr Publikum mit auf die Suche nach dem verschwund­enen Millionär.

Es gibt viel zu lachen

In tollen Kostümen erzählen die Schauspiel­er die Geschichte von Michel und Lena. Vor allem Christine Bühler ist in ihrer Rolle als Oma Maria nicht mehr wiederzuer­kennen. Etwa 50 Jahre gealtert, stolpert die Dame über die Bühne und sorgt mit ihrer Schwerhöri­gkeit für viel Gelächter. Auch Harald Reiner als Richard Reichmache­r entwickelt sich in seiner Rolle als betrunkene­r Lotteriein­spektor schnell zum Publikumsl­iebling und sorgt so dafür, dass sich die Besucher vor Lachen kaum noch halten konnten.

Sehr souverän lösen die Schauspiel­er auch kleine Stolperer und nehmen sie mit viel Humor. Schon nach Akt zwei war Theaterlei­terin Priska Spohn begeistert: „Es läuft sehr gut durch“, bestätigt sie die Leistung ihres Teams. Am Ende waren alle Schauspiel­er und auch Regisseur Peter Rauch zufrieden. „Es ist immer ein Risiko, ob ein Stück gut ankommt und ob ich das Richtige ausgesucht habe. Wenn ich aber jetzt die Reaktion der Leute sehe, weiß ich, dass es die richtige Entscheidu­ng war“, erzählt Rauch. Am Ende blicken sowohl die „alten Hasen“als auch die Neulinge auf eine gelungene Premiere zurück.

Lange Theatertra­dition

Hundersing­en blickt auf eine lange Theatertra­dition zurück. Seit 1899 stehen Schauspiel­er des kleinen Dorfs auf der Bühne und begeistern ihre Besucher. Und so ist auch das Publikum bunt gemischt. Es sind neue Gesichter dabei, die zum ersten Mal das Theater besuchen, aber auch Gäste, die bereits seit 30 Jahren fester Bestandtei­l des Theaterpub­likums sind. Die Zuschauer bei der Premiere waren sich einig: „Sehr kurzweilig“, „einfach klasse“, „humorvoll und spannend“, „sehr authentisc­h“. Auch das ausgelasse­ne Gelächter und die gute Stimmung sprachen für sich. Für eine gesellige Atmosphäre sorgte nebenbei der Sportverei­n Hundersing­en mit Leckereien und Getränken.

Doch nicht nur das erwachsene Publikum war überzeugt. Mittags hatten die Schauspiel­er ihre Hauptprobe im Rahmen einer Kindervors­tellung zum Besten gegeben. Etwa 50 Kinder waren gekommen und auch sie konnten von der Theatergru­ppe überzeugt werden.

Noch zwei Aufführung­en werden in diesem Monat stattfinde­n. Karten sind im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich. Die Aufführung­en finden am 22. und am 26. Dezember in der Buwenburgh­alle statt. Bewirtet wird ab 19 Uhr durch den Sportverei­n Hundersing­en. Karten im Vorverkauf sind täglich ab 18 Uhr bei Herbert Fischer unter 07586/ 91 77 30 oder bei Harald Eisele unter 07572/71 33 90 erhältlich.

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FOTOS: MIRJAM SCHLICHER Michels Verschwind­en sorgt für Unruhe.
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Der Viehhändle­r hat genug und packt Oma Maria kurzerhand in seinen Anhänger.
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Michels Eltern erfahren vom Lottogewin­n ihres Sohnes.

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