Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Scheer erhöht Elternbeiträge um 2,5 Prozent
Jährliches Defizit für Kinderhaus und Kindergarten Heudorf beträgt mehr als 400 000 Euro
SCHEER (ck) - Die Elternbeiträge für die Betreuung der Kinder im Kinderhaus Scheer und Kindergarten Heudorf steigen zum 1. Januar 2018 um zweieinhalb Prozent an. Das hat der Gemeinderat Scheer am Montagabend bei einer Gegenstimme mehrheitlich beschlossen.
„Das haben wir ja gesagt gehabt, dass wir an die Elternbeiträge herangehen müssen“, erinnerte Bürgermeister Lothar Fischer an frühere Gemeinderatssitzungen zu diesem Thema. Die Gemeinde Scheer lässt sich die Kinderbetreuung einiges kosten: Wie Bürgermeister Fischer aufzeigte, betrug der Abmangel der Gemeinde, also das jährliche Minus, im Jahr 2016 420 000 Euro, 2017 wird er laut Fischer 443 000 Euro betragen. Im Verhältnis zu anderen Kommunen liege man bei der Höhe des Abmangels in etwa „auf einer Wellenlänge“, erläuterte Lothar Fischer. Er bezifferte auch die Summe, die die Eltern von Scheer und Heudorf bislang pro Jahr mit ihren Elternbeiträgen für die Aufrechterhaltung des Kindergartenbetriebs beisteuern: „Die Elternbeiträge belaufen sich auf rund 90 000 Euro.“Die bislang letzte Erhöhung sei 2015 erfolgt, sagte der Rathauschef auf Nachfrage aus dem Gremium. Danach seien die Beiträge einmal „glatt gezogen“, sprich neu justiert worden.
Lothar Fischer schlug vor, den Elternbeitrag um 2,5 Prozent zum 1. Januar des neuen Jahres zu erhöhen. Demnach steigen die Kosten für den Betreuungssatz eines Kindes pro Stunde bei einer Ein-Kind-Familie beispielsweise von derzeit 0,71 Euro auf 0,73 Euro. Der bisherige Monatsbeitrag von 99,40 Euro steigt entsprechend auch. Stadtrat Ewald Braig stimmte als Einziger gegen den Vorschlag. Zuvor erklärte er auch, warum: Er habe bei der letzten Sitzung zu diesem Thema im August für fünf Prozent Erhöhung plädiert. „Für mich sind die 2,5 Prozent zu wenig“, sagte er.
Im Gremium wurde auch die Frage laut, ob die Beiträge nun jahrelang konstant bleiben sollen. „Einen Zeitraum von zwei Jahren sollten wir schon vorsichtig im Auge behalten“, meinte der Bürgermeister mit Blick auf künftige Beitragserhöhungen.