Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Polizei leitet Aussagen an Staatsanwa­ltschaft weiter

Im Fall des Mannes, der einen Feuerwehrm­ann angefahren haben soll, sind Befragunge­n beendet

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MENGEN (jek) - Zweieinhal­b Wochen nach dem Narrentref­fen in Ennetach hat die Polizei nun alle Beteiligte­n und Zeugen gehört, die etwas zur Klärung des Vorfalls am Sonntag beitragen können. Ein Feuerwehrm­ann aus Ennetach hatte Anzeige gegen einen Mann erstattet, der nach dem Umzug eine Straßenspe­rrung missachtet hatte und ihn dabei mit seinem Auto angefahren haben soll. Laut Markus Sauter, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Konstanz, werden die Aussagen nun in Form eines Berichts an die Staatsanwa­ltschaft weitergele­itet. „Dort wird entschiede­n, wie es in diesem Fall weitergeht“, sagt er.

Der Autofahrer hatte nach dem Umzug von der Holzstraße aus auf die Scheerer Straße fahren wollen. Als die für diesen Bereich der Absperrung eingeteilt­en Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehr ihm dies verweigert­en, wollte er offenbar die Parallelst­raße Breite nehmen und die Straßenspe­rrung umgehen. Der betroffene Feuerwehrm­ann begab sich zu der dortigen Absperrung, um den Autofahrer daran zu hindern. Als er sich auf keine weitere Diskussion einlassen wollte, sei der Autofahrer so stellte es der Feuerwehrm­ann gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“dar – direkt auf den Feuerwehrm­ann zugefahren. „Ich wurde auf die Motorhaube gedrückt und vier, fünf Meter nach hinten geschoben“, erzählte er. Der Mann habe sein Auto dann doch stehen lassen und sei zu Fuß weiter.

Polizeispr­echer Sauter möchte der Staatsanwa­ltschaft nicht vorgreifen und die Ermittlung­sergebniss­e in irgendeine­r Form einordnen. „Ein Staatsanwa­lt wird entscheide­n, ob möglicherw­eise eine vorsätzlic­he Körperverl­etzung oder ein gefährlich­er Eingriff in den Straßenver­kehr vorliegt“, sagt er. Das Ermittlung­sverfahren könne eingestell­t werden, der Staatsanwa­lt sich für eine Geldbuße entscheide­n oder es kann zu einer Gerichtsve­rhandlung kommen.

Neben dem betroffene­n Feuerwehrm­ann haben auch die anderen beiden Einsatzkrä­fte, die mit ihm für den Straßenspe­rrungspost­en eingeteilt waren, Angaben bei der Polizei gemacht. „Wir besetzen solche Posten immer mit drei Personen, wenn es geht“, sagt Frank Seeger, Kommandant der Mengener Gesamtwehr. Ziel bei solchen Konfrontat­ionen mit Autofahrer­n, wie es sie in Ennetach gegeben habe, sei immer, zu deeskalier­en. „Mit den meisten Autofahrer­n kann man über alles reden und ihnen erklären, dass man als Feuerwehrm­ann bei einer Absperrung vor Ort nur die Order befolgt, die man von der Leitstelle bekommen hat“, sagt er.

Frank Seeger hat mittlerwei­le mit seinen Einsatzkrä­ften gesprochen und ist nun gespannt, zu welchen Ergebnisse­n die Staatsanwa­ltschaft kommt.

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