Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Hilfslieferung nach Ost-Ghuta erneut gescheitert
DAMASKUS (epd/dpa) - In Syrien ist am Donnerstag erneut eine Hilfslieferung in die umkämpfte Rebellenhochburg Ost-Ghuta gescheitert. Die Vereinten Nationen und ihre Partner hätten das belagerte Gebiet bei Damaskus nicht erreichen können, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) per Twitter mit. Zugleich wurde erneut an die Konfliktparteien appelliert, Feuerpausen zu beachten und Hilfskonvois nicht zu behindern.
Das Internationale Rote Kreuz erklärte laut dem französischen Auslandssender RFI, der Konvoi habe zurückgezogen werden müssen. In Ost-Ghuta sind 400 000 Menschen eingeschlossen. Das Gebiet wird von der syrischen Luftwaffe mit russischer Unterstützung bombardiert. Nach Angaben von UN-Organisationen zielen die Angriffe auch auf Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen, was als Kriegsverbrechen gilt.
Seit Beginn der Militäroffensive sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) mindestens 1005 Menschen getötet worden. Zudem seien 4829 Menschen seit etwa Mitte Februar verletzt worden. „Jeden Tag hören wir von mehr Hoffnungslosigkeit, während unsere medizinischen Kollegen die Grenzen dessen erreichen, was eine Person ertragen kann“, sagte die Generaldirektorin von MSF, Meinie Nicolai, am Donnerstag.