Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In die Jahre gekommen und zu klein
Michel-Buck-Gemeinschaftsschule in Ertingen soll erweitert und saniert werden
ERTINGEN - Nicht zuletzt wegen des Zulaufs von auswärts sind in den vergangenen Jahren an der MichelBuck-Gemeinschaftsschule in Ertingen die Schülerzahlen kontinuierlich gestiegen. Derzeit besuchen 610 Schüler in 27 Klassen die Einrichtung. Das Gebäude ist mittlerweile in die Jahre gekommen und zu klein geworden. In diesem Jahr soll die Sanierung und Erweiterung beginnen. Die Kosten dafür werden auf 10,5 Millionen Euro geschätzt.
Stemmen muss das Projekt die Gemeinde als Schulträger. „Immense Kosten“werde allein die Containermiete verschlingen, sagt Bürgermeister Jürgen Köhler. In denen soll während der Umbau- und Sanierungsphase der Unterricht stattfinden. In den beiden 28 Meter langen Containerreihen, die mit einem Laubengang verbunden sind, werden zehn Klassenzimmer, zwei Lernbüros, zwei Reservezimmer sowie Räume für Büros und Material untergebracht. Als Standort ist der Sportplatz vorgesehen. Der Rasen soll abgeschoben werden, der Humus gelagert und der Platz aufgekiest. Nach der Baumaßnahme, die drei Jahre dauern soll, wird der Humus wieder aufgebracht und der Sportplatz neu angelegt. Das neue Schülerhaus kann in der Zeit als Mensa genutzt werden. Rund 80 000 Euro für Sanitärcontainer könne sich die Gemeinde sparen, so Köhler, indem die Turnhallentoiletten für den Schulbetrieb genutzt werden.
Köhler hofft auf Mittel aus neu aufgelegten Fördertöpfen. Dies ist zum einen Geld nach dem Kommunalinvestitionsgesetz II des Bundes für finanzschwache Gemeinden – als solche ist Ertingen bis jetzt gelistet. Außerdem gibt es einen kommunalen Sanierungsfonds des Landes für kommunale Schulträger, die nicht in den Genuss der Bundesförderung kommen. Das Regierungspräsidium hat bereits 2015 Investitionshilfe aus dem Ausgleichsstock von 400 000 Euro für den ersten Bauabschnitt, die Außensanierung und Erweiterung, bewilligt. Um die Landes- und Bundeszuschüsse nicht zu gefährden, hat die Gemeinde schon mehrfach eine Fristverlängerung für den Beginn der Maßnahme beantragt. Bewilligt wurde dies letztmals bis zum 30. September 2018 – sollte bis dahin nicht begonnen werden, verfällt die Bewilligung der Investitionshilfe. Für das Jahr 2018 sollen erneut Mittel aus dem Ausgleichsstock beantragt werden.
„Die Schülerzahlen sind kontinuierlich gestiegen, seit wir Gemeinschaftsschule sind“, berichtet Schulleiter Markus Geiselhart: von 440 Schülern in 2012 auf 610 in diesem Jahr. 378 Schüler besuchen die Sekundarstufe (Klasse 5 bis 10). Der Anstieg ist nicht zuletzt durch die auswärtigen Schüler verursacht: 2012 waren es noch 13, in diesem Jahr sind es bereits 148. Die meisten davon, 106, kommen aus Bad Saulgau. „Am Anfang sind wir von einer zweizügigen Schule ausgegangen“, erinnert sich Geiselhart. Inzwischen sei die Sekundarstufe bereits drei- und sogar vierzügig. Die fünften und sechsten Klassen gehen derzeit in Herbertingen zur Schule.