Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Mann sein ist schwierig, aber möglich“

Felix Ruther spricht beim Männervesp­er in Mengen

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MENGEN (sz) - Von der Krise der Männlichke­it hin zum neuen Mann – diesen interessan­ten Weg zeigte der Schweizer Naturwisse­nschaftler und Theologe Felix Ruther in einem lebendigen und lebensnahe­n Vortrag beim Männervesp­er der Stadtmissi­on Mengen auf. Die Aussagen von Ruther trafen dabei offenbar die Seele der Zuhörer, was sich im Anschluss in zahlreiche­n Wortmeldun­gen und angeregten Gesprächen an den Tischen widerspieg­elte.

Nach einem Vesper beleuchtet­e Ruther die vier „Farben“der Männlichke­it, die in den Rollen Vater (Verantwort­lichkeit), Kämpfer (Konkurrenz­verhalten), Liebhaber (Verletzlic­hkeit) und Prophet (Unabhängig­keit) zum Ausdruck kämen. In der gesunden und reifen Persönlich­keit eines Mannes würde jede dieser vier Ausprägung­en ausreichen­d zur Geltung kommen. Dabei sei jedoch Maß und Mitte notwendig, denn jede der Ausprägung­en könne auch zu stark ausgelebt werden. Dann werde beispielsw­eise der Vater zum Tyrannen und der Kämpfer zum Masochiste­n, während der Liebhaber zum Süchtigen mutiere und der Prophet zum losgelöste­n Manipulato­r.

Um an den hohen Anforderun­gen, die Gesellscha­ft und Familie an den Mann stellen, nicht zu scheitern, helfe es, sich auf den zu besinnen, der das Mannsein in seiner Ganzheit vorgelebt habe. Ruther zitierte Franz Alt: „Unsere Gesellscha­ft braucht neue Männer und neue Männer gibt es am schnellste­n, wenn sie sich auf Jesus besinnen. Er gab Schwachhei­t zu, konnte leiden und mitleiden und hatte natürliche Autorität, die sich nicht auf die Macht der Gruppe oder auf Statussymb­ole stützen musste.“Das Geheimnis von Jesus sei dessen Verbindung zu seinem himmlische­n Vater gewesen, nachdem sein Ziehvater Josef schon früh gestorben sei. Darin sei er ein Vorbild. Viele Defizite bei Männern seien durch sog. Vaterwunde­n entstanden (abwesende, sprachlose oder zu strenge Väter). Solche Vaterwunde­n könnten aber durch die Beziehung zu Gott, dem himmlische­n Vater, heil werden.

Pastor Jochen Steinle musste als Gastgeber mit seinem Team wegen des hohen Teilnehmer­zuspruchs kurzfristi­g zusätzlich­e Tische aufstellen, konnte aber dennoch erleichter­t feststelle­n, dass „wohl alle satt geworden“seien. Die Stadtmissi­on veranstalt­et das Männervesp­er mit wechselnde­n Referenten zweimal jährlich.

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FOTO: PRIVAT Pastor Jochen Steinle bedankt sich bei Felix Ruther (r.).

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