Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ein Ozeanriese in Hamburg
Zweitgrößtes Containerschiff der Welt legt in Hamburg an
400 Meter lang, 59 Meter breit – und Platz für 20 776 Standardcontainer: Die „CMA CGM Antoine de Saint Exupéry“ist das zweitgrößte Containerschiff der Welt und das größte, das jemals in den Hamburger Hafen eingelaufen ist. Seit Donnerstagmorgen und noch bis Samstag liegt der Mega-Frachter (Foto: dpa), der aus Fernost kam und unter französischer Flagge fährt, am Kai.
HAMBURG (dpa) - Das bisher größte Containerschiff in der Geschichte des Hamburger Hafens hat am Donnerstag am Burchardkai festgemacht. Mit einer maximalen Ladekapazität von 20 776 Standardcontainern (TEU) schlägt die 400 Meter lange und 59 Meter breite „CMA CGM Antoine de Saint Exupéry“den bisherigen Rekordhalter „Munich Maersk“der dänischen Maersk-Line mit 20 568 TEU, die im August vergangenen Jahres erstmals nach Hamburg gekommen war. Am Kai sollen 7000 Container, die beispielsweise mit Elektronik und Textilien gefüllt sind, gelöscht und 4000 Container geladen werden.
Die „Antoine de Saint Exupéry“ist das zweitgrößte Containerschiff der Welt. Größer sind nur die sechs baugleichen Schwesterschiffe der GKlasse der Reederei OOCL mit jeweils 21 413 TEU.
Mit der Hilfe von vier Schleppern wurde der Gigant zunächst gedreht und dann an seinen exakten Liegeplatz gebracht. Bis Samstagvormittag dauere es dann voraussichtlich, bis die rund 11 000 Container umgeschlagen seien, sagte Hafensprecher Bengt van Beuningen. Dafür arbeiten im Schnitt gut 67 Mitarbeiter pro Schicht, sie werden von bis zu neun Containerbrücken gleichzeitig unterstützt.
Die Ankunft des Ozeanriesen fällt in ein historisches Jahr. Vor fast genau 50 Jahren, am 31. Mai 1968, legte das erste Containerschiff im Hamburger Hafen an. Damals noch mit einer Ladekapazität, die aus heutiger Sicht allenfalls für Zubringerdienste taugt: 1200 Container. Damit begann die Container-Revolution im Transportwesen.
Während eine 18-köpfige Crew damals in einer Acht-StundenSchicht 80 Tonnen herkömmliches Stückgut bewegen konnte, schaffte eine neunköpfige Brückenmannschaft mit dem Verladen der Container in der gleichen Zeit bis zu 2000 Tonnen.
Der Containerumschlag bescherte den Häfen einen jahrzehntelangen Aufschwung mit stetig steigenden Umschlagzahlen, der jedoch ins Stocken geraten ist. „Wir sind noch nicht wieder auf dem Level, das wir vor der Finanzkrise hatten“, sagte ein Hafensprecher am Mittwoch. In den Jahren 2007 und 2008 seien knapp zehn Millionen TEU pro Jahr im Hafen umgeschlagen worden, rund eine Million mehr als 2017.