Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Lohnentwicklung im öffentlichen Dienst hinkt hinterher
BERLIN - Bei der Lohnentwicklung ist der öffentliche Dienst in den vergangenen zwanzig Jahren weit hinter Schlüsselbranchen der Wirtschaft zurückgeblieben. In der Verwaltung fielen die Steigerungen bei den tariflichen Monatsverdiensten von 1996 bis 2017 aufsummiert um 6,6 Prozent niedriger aus als im produzierenden Gewerbe insgesamt. Im Vergleich zum Fahrzeugbau lag der Rückstand bei 10,8 Prozent. Die Löhne der Maschinenbauer stiegen um 12,3 Prozent kräftiger als die Bezüge der Beamten. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die die Linksfraktion im Deutschen Bundestag ausgewertet hat und die der „Schwäbischen
Zeitung“vorliegen. Anlass der Auswertung sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. In einer Woche startet die nächste Verhandlungsrunde. Für den heutigen Montag hat der Deutsche Beamtenbund zu einer Großdemonstration aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi wird mit Warnstreiks in den kommenden Tagen ihrer Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 2,3 Millionen Beschäftigten Nachdruck verleihen. „Die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes verdienen Anerkennung für ihren Einsatz für die Allgemeinheit, zumal die Lohnentwicklung in der Vergangenheit hinter anderen Branchen zurückgeblieben ist“, stelle sich die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, hinter die Forderung der Gewerkschaften. „Hier geht es auch um die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes“, sagte sie .