Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Einer der schönsten Flohmärkte im Kreis
Gewerbliche Anbieter sind auf der Ruine Hornstein nicht erlaubt
HORNSTEIN - Besser hätte es für den Veranstalter, den Förderverein Ruine Hornstein, nicht laufen können: Zum sechsten Mal hat er im Innenhof der einstigen Burg einen Flohmarkt veranstaltet, der von Jahr zu Jahr mehr Besucher anzieht. Bei einem Wetter wie aus dem Bilderbuch strömten die Gäste am Sonntag in Scharen in den Burghof, in dem rund 45 Standbetreiber Kunst und Krempel, Antikes, Nostalgisches und Dinge, die es noch werden wollen, angeboten haben. Es ist sicher nicht der größte aber dafür vielleicht einer der schönsten Flohmärkte im Landkreis Sigmaringen, denn das Ambiente im Hof der Burgruine macht den Markt zu einem echten Ereignis. Da gewerbliche Anbieter nicht erlaubt sind, konnten die Besucher allerhand Schönes und Seltenes entdecken, was in so manchem Keller vor sich hin schlummerte. Während des Flohmarkts bewirtete der Förderverein seine Gäste, wobei das Vereinsteam aufgrund des Andrangs alle Hände voll zu tun hatte.
Wie Vorstandsmitglied Christine Brückner erläuterte, werden mit dem Erlös die alten Gemäuer der Burgruine instandgehalten und weitere kulturelle Veranstaltungen in der Saison ermöglicht. Natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder eine Kunstausstellung im Turmzimmer. Der einheimische Künstler Martin Lenz aus Benzingen gab hierbei Einblicke in sein Schaffen. Aufgewachsen im Remstal war Lenz seit jeher fasziniert von den Formen und der Individualität der Rebstöcke seiner ehemaligen Heimat. Er kombiniert die Remstaler Weinbergwurzeln mit antiken Gegenständen wie Petroleumlampen, Wagenräder, Bücher oder Umlenkrollen und erschafft so einzigartige Kreationen.
Während Lenz vor dem Turm das Publikum mit seinem Gesang erfreute, ging die Jagd nach kleinen Schätzen, Kuriositäten und Besonderem an den Ständen weiter. Ein kleiner Junge saß selbstvergessen und mit offenem Mund mitten im Gewühl am Boden und spielte hingerissen mit seinem neu erworbenen Kran. Manch schönes Stück befand sich unter der Vielzahl angebotener Artikel, so beispielsweise originalgetreue Miniaturnachbauten alter Automobile. Engel- und Madonnenbilder, die zu Omas Zeiten in jedem Schlafzimmer an der Wand hingen, wechselten ebenso den Besitzer wie alter Schmuck oder Werkzeug von Opa. Ein Bild, das angeblich MariaMagdalena mit dem Jesuskind zeigt, wurde von Umstehenden gutmütig mit den Worten angezweifelt: „Ich dachte, Maria-Magdalena war die Geliebte von Jesus?“