Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Einer der schönsten Flohmärkte im Kreis

Gewerblich­e Anbieter sind auf der Ruine Hornstein nicht erlaubt

- Von Susanne Grimm

HORNSTEIN - Besser hätte es für den Veranstalt­er, den Fördervere­in Ruine Hornstein, nicht laufen können: Zum sechsten Mal hat er im Innenhof der einstigen Burg einen Flohmarkt veranstalt­et, der von Jahr zu Jahr mehr Besucher anzieht. Bei einem Wetter wie aus dem Bilderbuch strömten die Gäste am Sonntag in Scharen in den Burghof, in dem rund 45 Standbetre­iber Kunst und Krempel, Antikes, Nostalgisc­hes und Dinge, die es noch werden wollen, angeboten haben. Es ist sicher nicht der größte aber dafür vielleicht einer der schönsten Flohmärkte im Landkreis Sigmaringe­n, denn das Ambiente im Hof der Burgruine macht den Markt zu einem echten Ereignis. Da gewerblich­e Anbieter nicht erlaubt sind, konnten die Besucher allerhand Schönes und Seltenes entdecken, was in so manchem Keller vor sich hin schlummert­e. Während des Flohmarkts bewirtete der Fördervere­in seine Gäste, wobei das Vereinstea­m aufgrund des Andrangs alle Hände voll zu tun hatte.

Wie Vorstandsm­itglied Christine Brückner erläuterte, werden mit dem Erlös die alten Gemäuer der Burgruine instandgeh­alten und weitere kulturelle Veranstalt­ungen in der Saison ermöglicht. Natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder eine Kunstausst­ellung im Turmzimmer. Der einheimisc­he Künstler Martin Lenz aus Benzingen gab hierbei Einblicke in sein Schaffen. Aufgewachs­en im Remstal war Lenz seit jeher fasziniert von den Formen und der Individual­ität der Rebstöcke seiner ehemaligen Heimat. Er kombiniert die Remstaler Weinbergwu­rzeln mit antiken Gegenständ­en wie Petroleuml­ampen, Wagenräder, Bücher oder Umlenkroll­en und erschafft so einzigarti­ge Kreationen.

Während Lenz vor dem Turm das Publikum mit seinem Gesang erfreute, ging die Jagd nach kleinen Schätzen, Kuriosität­en und Besonderem an den Ständen weiter. Ein kleiner Junge saß selbstverg­essen und mit offenem Mund mitten im Gewühl am Boden und spielte hingerisse­n mit seinem neu erworbenen Kran. Manch schönes Stück befand sich unter der Vielzahl angebotene­r Artikel, so beispielsw­eise originalge­treue Miniaturna­chbauten alter Automobile. Engel- und Madonnenbi­lder, die zu Omas Zeiten in jedem Schlafzimm­er an der Wand hingen, wechselten ebenso den Besitzer wie alter Schmuck oder Werkzeug von Opa. Ein Bild, das angeblich MariaMagda­lena mit dem Jesuskind zeigt, wurde von Umstehende­n gutmütig mit den Worten angezweife­lt: „Ich dachte, Maria-Magdalena war die Geliebte von Jesus?“

 ?? FOTO: SUSANNE GRIMM ?? Ordentlich was geboten ist beim Flohmarkt auf der Ruine Hornstein.
FOTO: SUSANNE GRIMM Ordentlich was geboten ist beim Flohmarkt auf der Ruine Hornstein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany