Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kuchelmeister lässt den Heimatverein nicht hängen
Er bleibt Vorsitzender und will die Vereinsauflösung weiter abwenden
HEUDORF (sz) - Eigentlich hatte Reiner Kuchelmeister das Amt des Vorsitzenden des Heimatvereins Heudorf vor einem Jahr nur deshalb übernommen, damit dem Verein genug Zeit blieb, neue Mitglieder und neue Verantwortliche zu finden, um das Fortbestehen des Vereins zu sichern. Jetzt, ein Jahr später, bot sich bei der Hauptversammlung allerdings ein kaum besserer Anblick. Nach langen Überlegungen im Vorfeld der Versammlung stellte sich Kuchelmeister allerdings erneut zur Wahl. „Meine Frau und ich wollen die Vereinsauflösung nicht von uns abhängig machen“, sagte er. Mit einem kleinen, aber schlagkräftigen Team, das aus den wiedergewählten Vorstands- und Ausschussmitgliedern besteht, will er die Zukunftsaufgaben anpacken und weitere Aktive für das 2019 anstehende Heimatfest und das Narrentreffen im Jahr darauf finden. Ein Jugendausschuss soll außerdem frischen Wind bringen.
Laut Kuchelmeister ist die Mitgliederwerbung nicht so erfolgreich verlaufen, wie erhofft. „Zusagen, den Verein bei irgendwelchen Veranstaltungen zu unterstützen, haben wir genügend erhalten“, fasst er zusammen. „Aber es gibt niemanden, der Verantwortung tragen will, der das Ruder in die Hand nimmt, der das organisiert, für was die ganzen Zusagen eingesetzt werden könnten. Wenn keiner die Fäden in die Hand nehmen will, werden auch keine Helfer mehr benötigt.“
Sei man nur ein kleiner Haufen, der versuche, das Ganze am Laufen zu halten? Oder nicht doch ein routiniertes, kleines, aber schlagfertiges Team? Kuchelmeister zählte die Erfahrungen des Ausschussteams auf (siehe Kasten), zu dem sich jetzt auch Thomas Röck hinzugesellt.
Drei Optionen
Kuchelmeister skizzierte drei Optionen für den Verein. Der Verein könne sich erstens auflösen und die Narrenzunft allein übrig bleiben. „Aber das sind weitgehend dieselben Personen“, sagte er. Zweite Möglichkeit wäre, dass der Heimatverein in abgewandelter Form weiterbestehe und nur noch einzelne Termine wahrgenommen würden. Das zöge unter Umständen den Wegfall etwa des Maibaums, des Seniorennachmittags, des Bürgerballs oder des Kaffeekränzles an der Fasnet nach sich.
Als dritte Option bliebe die Flucht nach vorn. „Diese stelle ich mir so vor, den Verein durch eine Verjüngungskur in Form eines Jugendausschusses neu aufleben zu lassen“, so Kuchelmeister. „Zu diesem Zweck habe ich ein Blatt entworfen das bereits an jeden Haushalt ausgeliefert wurde. Der Jugendausschuss soll ähnlich dem 14er Rat bei der Stadt neue Ideen in den Verein einfließen lassen und so das Interesse an unserer Arbeit in der Gemeinde neu wecken.“