Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Rotarier schenken Zweitklässlern der Ablachschule Bücher
Projekt „Lesen lernen – Leben lernen“soll Kindern helfen, ein gutes Leseverständnis zu entwickeln
MENGEN (jek) - Neugierig blättern die Kinder der Klasse 2a der Ablachschule in den Büchern, die KarlHeinz Birzer und Gerd Bühler an sie verteilt haben. Von den Seiten blicken ihnen der Frosch Schirmel und der Rabe Oderich entgegen. Die sind Freunde und bekämpfen gemeinsam nicht nur die Angst vor der Dunkelheit, sondern auch das Fieber. Die Bücher sind Geschenke des Rotary Clubs für den Bereich Bad Saulgau und Riedlingen.
Mit dem Projekt „Lesen lernen – Leben lernen“will der Serviceclub die Lesefreude von Schülern unterstützen. „Entstanden ist die Aktion nach dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der Pisa-Studie“, sagt Birzer. „Wir möchten Kinder zum Lesen motivieren, damit sie später nicht aufgrund von mangelnder Lesefähigkeit Nachteile haben.“Allein im vergangenen Jahr seien deutschlandweit 800 000 Bücher an Schüler der ersten bis siebten Klassen verteilt worden. Für jede Jahrgangsstufe gibt es ein dem Leseniveau angepasstes Buch und ein Handbuch für den Klassenlehrer mit Konzepten, wie das Buch im Unterricht behandelt werden kann.
Karl-Heinz Birzer wird in diesem Jahr insgesamt 4000 Bücher an 16 Klassen verteilen. Beglückt werden neben der Ablachschule auch die Lilly-Jordan-Schule in Herbertingen, die Willi-Buck-Schule in Ertingen sowie die Gemeinschaftsschule in Riedlingen.
Erstes eigenes Buch
Schulleiterin Gudrun Kempf freut sich, dass ihre Schüler schon seit Jahren von der Aktion profitieren. „Für die Kinder ist es etwas ganz Besonderes, ein Buch zu bekommen, das sie auch behalten dürfen“, sagt sie. Leider sei es so, dass Bücher als Geschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten in vielen Familien nicht mehr üblich seien, sodass für viele Kinder das Buch der Rotarier das erste eigene Buch überhaupt darstelle. „Wenn sie das dann ganz allein gelesen haben, sind die Kinder natürlich sehr stolz“, sagt sie. Dem einen oder anderen falle im Anschluss auch der Weg in die Schulbücherei leichter, weil er wisse, wie toll es sei, ein Buch ganz von vorne bis hinten zu lesen.
„Das Projekt hat sich gut etabliert, wir bekommen mittlerweile auch Anfragen von Schulen, die gern von uns bedacht werden wollen“, sagt Birzer. „Wir gucken dann, ob wir allen gerecht werden können.“