Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Schulamt sucht neue Leitung für die Härleschule
Heike Müller arbeitet inzwischen für das Regierungspräsidium Tübingen – Stelle ist ausgeschrieben
PFULLENDORF - Die Stadt Pfullendorf verabschiedet Heike Müller am 7. Mai offiziell als Leiterin der Grundschule am Härle. Müller arbeitet mittlerweile in der Abteilung „Schule und Bildung“des Regierungspräsidiums Tübingen. Sowohl für die Schulleitung als auch für das Amt des Stellvertreters sucht das staatliche Schulamt in Albstadt jetzt einen geeigneten Kandidaten. Bis dieser gefunden ist, leiten Susanne Seßler und Patricia Bachstein weiterhin kommissarisch die Schule.
Weil Heike Müller seit November 2016 krankheitsbedingt ausfiel, muss das Schulamt bei der Leitung der Grundschule am Härle seitdem mehr oder weniger improvisieren. Im Frühjahr 2017 kehrte Müller zwar zurück – allerdings nur vorübergehend. Ihre Vertretung übernahm zunächst Konrektor Ulrich Leibbrand, doch dieser verabschiedet sich zum Ende des Schuljahres 2016/17 in den Ruhestand. Zum Beginn des neuen Schuljahres übernahm Susanne Seßler die kommissarische Leitung. Sie ist eigentlich stellvertretende Leiterin der Sophie-Scholl-Schule in Krauchenwies, wurde aber vom Schulamt gebeten, vorübergehend in Pfullendorf auszuhelfen. Dort steht ihr Patricia Bachstein zur Seite, die bereits vorher an der Härleschule als Lehrerin arbeitete und zurzeit kommissarisch die stellvertretende Leitung übernimmt.
Dienstunfähigkeit vermieden
Bislang setzten das Schulamt, aber auch Heike Müller selbst darauf, dass sie nach ihrer Genesung wieder als Schulleiterin zur Verfügung steht. Doch inzwischen hat sich eine andere Lösung aufgetan: Wie Schulamtsleiter Gernot Schultheiß auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“berichtet, arbeitet Heike Müller bereits seit Februar beim Regierungspräsidium Tübingen. „Frau Müller wurde nicht des Amtes enthoben“, betont Schultheiß. „Sie hat gesundheitlich bedingt eine andere Tätigkeit übernommen.“ Ganz grundsätzlich könne so die Bescheinigung der Dienstunfähigkeit vermieden werden – im Interesse aller Beteiligten.
Dieser Schritt ermöglicht es dem Schulamt auch, die Leitung der Grundschule neu zu vergeben. Die Stelle ist ebenso ausgeschrieben wie die Stelle des Stellvertreters. „Wir rechnen jetzt mit Bewerbungen und dann können die entsprechenden Verfahren regulär durchgeführt werden“, sagt Gernot Schultheiß. Aus Zeitgründen werde es vermutlich aber schwierig, die beiden Stellen bereits zum bevorstehenden Schuljahr 2018/19 neu zu besetzen. Das sei aber auch noch möglich, wenn das neue Schuljahr bereits begonnen hat. „Der konkrete Zeitpunkt hängt davon ab, wer sich bewirbt und wann er gegebenenfalls seine bisherige Schule verlassen kann.“
An der Härleschule, Pfullendorfs größter Grundschule, werden knapp 300 Mädchen und Jungen unterrichtet. Seit 2013 wird die Schule saniert und erweitert, hat unter anderem eine neue Mensa bekommen. Mit der Neugestaltung des Schulhofs und der weiteren Außenanlagen sollen die rund neun Millionen Euro teuren Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden. Von der Neuaufstellung der Pfullendorfer Schullandschaft für die Zukunft wäre die Härleschule höchstens indirekt betroffen.
Dreh- und Angelpunkt ist dabei die angedachte Zusammenführung der Realschule am Eichberg und der Grund- und Werkrealschule Sechslinden zu einem Schulverbund. „Sollte es dazu kommen, sprächen vor allem Platzgründe dafür, die Grundschule der Sechslindenschule auszugliedern und die etwa 75 Kinder in der Härleschule zu unterrichten“, sagt Bürgermeister Thomas Kugler. Eine Entscheidung über diese Frage liege jedoch noch in weiter Ferne. „Bei diesem Thema stehen wir noch ganz am Anfang“, sagt Kugler. „Ob die Ausgliederung der Grundschule wirklich sinnvoll ist oder nicht, müssen wir erst noch ausloten.“