Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Straßenfiguren sollen Verkehr beruhigen
Bauhof stellt Figuren auf – Standorte werden regelmäßig gewechselt
BAD SAULGAU - Die Stadtverwaltung Bad Saulgau hat eine Idee aus Frankreich nachgeahmt, die zur Verkehrsberuhigung an Fußgängerüberwegen oder an gefährlich einzustufenden Straßen beitragen soll. Der städtische Bauhof stellt in den nächsten zwei Wochen große Figuren aus Kunststoff auf, die sich als eine Art Pärchen gegenüberstehen und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erregen sollen.
Bad Saulgaus Stadtbaumeister Pascal Friedrich reiste vor wenigen Wochen mit einer Delegation aus Bad Saulgau zum Partnerschaftstreffen nach Chalais. Auf dem Weg dorthin fielen ihm diese Figuren auf, die in Frankreich keine Seltenheit, in Deutschland eher unbekannt sind. Auch Bürgermeisterin Doris Schröter bemerkte bei früheren Besuchen in Frankreich die Figuren mit ihren knalligen Farben am Straßenrand. „Wir wollen das hier einfach mal versuchen“, sagt Doris Schröter.
Vier solcher vom Gewicht her leichte Figuren wurden bestellt und von einer Firma aus der Nähe von Paris nach Bad Saulgau geliefert. Sie werden von Mitarbeitern des Bauhofs auf einen Betonsockel montiert und können an verschiedenen Standorten – immer pärchenweise – aufgestellt werden. Nach Absprache mit Martin Brölz, Leiter des Ordnungsamts, wurde bereits ein Standort festgelegt – an der Schützenstraße zwischen der Brechenmacherschule und der Stadthalle. Die Figuren sollen über mehrere Wochen an einem Standort stehen und dann den Standort wechseln. „Sonst verpufft der Effekt“, so Schröter, die sich von den Figuren eine visuelle Wirkung erhofft, „damit die Verkehrsteilnehmer vom Gas gehen und langsamer fahren“.
Die beiden Pärchen stehen dann nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Ortsteilen. Bei der Auswahl der Standorte wird die Verwaltung auf die Anregungen der Bürger aus den Ortsteilen zurückgreifen, die bei Schröters Sommertour Straßen nannten, in denen zu schnell gefahren werde.
In Frankreich heißen die Figuren Athur und Zoe. In Bad Saulgau sind sie noch namenlos. „Wir freuen uns über Vorschläge aus der Bevölkerung, wie die Figuren heißen sollen“, sagt Schröter.