Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Baukosten galoppieren den Kommunen davon
RAVENSBURG (fh) - Um satte 37 Prozent und damit um 110 000 Euro teurer als geplant wird die Umgestaltung des Knotenpunktes Parkstraße/ Allmandstraße/Bleicherstraße in der Ravensburger Nordstadt. Der aktuelle Fall steht für eine Entwicklung, die den Kommunen derzeit allgemein erheblich zu schaffen macht: Die Baupreise explodieren regelrecht.
Die Situation auf dem Markt sei momentan derart angespannt, dass die Stadt auf Ausschreibungen nur sehr wenige, in Einzelfällen überhaupt keine Bewerbungen mehr bekomme, sagten Baubürgermeister Dirk Bastin und Dirk Atzbacher vom Tiefbauamt jetzt im Ausschuss für Umwelt und Technik. „Eine solche Situation hat es noch nie gegeben.“
Wegen des „deutlichen Unterangebotes an Firmen“galoppierten die Preise regelrecht davon: Die Tiefbauämter in Oberschwaben und am Bodensee müssten derzeit Kostensteigerungen von 50 bis 70 Prozent in Kauf nehmen. „Da kommt dann immer schnell die Debatte auf, dass die Stadt keine Kosten berechnen könne“, so Bastin.
Die Verwaltung will die Maßnahme in der Nordstadt trotzdem durchziehen. Der überdimensionierte Knotenpunkt, ein 25 Jahre altes ursprüngliches Provisorium, wird zurückgebaut. Die zusätzlichen Kosten in Höhe von 110 000 Euro sollen über eine außerplanmäßige Einnahme gedeckt werden. Bis zum Rutenfest sollen die Arbeiten beendet werden.
Die Stadt Ravensburg hat hingegen geplante Arbeiten an verschiedenen Bushaltestellen in der Gartenstraße und in der Flappachstraße zunächst zurückgestellt. Hier hätte es ebenfalls Kostensteigerungen von 30 und 40 Prozent gegeben.