Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Der erste Arzt zieht ins Gesundheitszentrum
Chirurg Dr. Andreas Krepsz eröffnet seine erste eigene Praxis – Ab nächster Woche finden Sprechstunden statt
PFULLENDORF - Mit Dr. Andreas Krepsz zieht in diesen Tagen der erste Arzt ins neue Gesundheitszentrum am Obertor in Pfullendorf ein. Der Chirurg, der zuletzt im Stauferklinikum in Schwäbisch Gmünd arbeitete, eröffnet damit erstmals eine eigene Praxis. „Ich wollte meine Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten so einbringen, wie ich es mir vorstelle“, sagt der 53-Jährige. „Und das in einem Umfeld, das ich selbst gestalten kann.“Jetzt nimmt der Arzt erste Termine entgegen, nach Pfingsten will er Sprechstunden anbieten.
Diese Sprechstunden decken allerdings nicht die gesamte allgemeine Chirurgie ab, sondern fokussieren sich auf einige Spezialgebiete. Einer von Andreas Krepsz’ Schwerpunkten ist beispielsweise die Endoprothetik, bei der geschädigte Gelenke ganz oder teilweise durch Implantate ersetzt werden. Einen weiteren Fokus legt der Arzt, der in Ulm aufgewachsen ist, auf die Injektionstherapie an der Wirbelsäule zur Schmerzbehandlung.
Sein Medizinstudium hat Andreas Krepsz an den Universitäten in Freiburg und Ulm absolviert. In Krankenhäusern in Krumbach (Schwaben), Ottobeuren, Mindelheim und Augsburg ließ er sich zum Facharzt für Chirurgie ausbilden. In München legte er seine Facharztprüfung ab. Im Oktober 2003 kam Krepsz ans Stauferklinikum in Schwäbisch Gmünd. Dort arbeitete er zunächst als Facharzt für Unfallchirurgie, später dann als stellvertretender Chefarzt für Orthopädie und schließlich als leitender Arzt für Endoprothetik. Seit 2009 baute er gemeinsam mit Chefarzt Dr. Roland Rißel ein Wirbelsäulenzentrum auf.
Die Stadt kennt der Arzt bereits
„Ich habe meine Karriere nie geplant“, sagt Andreas Krepsz. „Vieles hat sich eher zufällig ergeben.“Zum Beispiel die Eröffnung der eigenen Praxis. Wichtig war dem Arzt unter anderem, nicht nur in der Wirbelsäulenchirurgie zu arbeiten, sondern auch in der Endoprothetik. Bei der Suche nach freien Arztsitzen im Internet sei er auf Pfullendorf aufmerksam geworden, erzählt er. Die Stadt kennt der 53-Jährige aber bereits: Die Cousine seiner Schwiegermutter lebt dort. Aber auch wegen der Nähe zum Bodensee findet er den Standort seiner neuen Praxis reizvoll.
Am Arztberuf schätzt Andreas Krepsz vor allem, dass er sich kontinuierlich weiterentwickeln kann. „Ich wollte etwas machen, bei dem man sich nicht sein Leben lang mit den Grundkenntnissen zufrieden geben muss“, sagt er. „Ich wollte einen Beruf ausüben, in dem man sich immer auf dem Laufenden halten muss.“Dass es immer etwas Neues zu lernen gebe, mache die Arbeit spannend. Die Bedeutung der Chirurgie nehme dabei immer weiter zu. „Dadurch, dass unsere Gesellschaft immer älter wird, spielen Verschleißerscheinungen an der Hüfte, an den Knien oder an der Wirbelsäule eine immer größere Rolle“, sagt Krepsz. „Gegen diese Verschleißerscheinungen etwas zu unternehmen, hat viel mit Lebensqualität zu tun.“
Indikation steht im Mittelpunkt
Dabei wehrt sich der Chirurg hartnäckig dagegen, dass es bei seinem Beruf in erster Linie ums Operieren geht. „Im Mittelpunkt steht die Indikation“, sagt Andreas Krepsz. „Am Ende muss der Patient entscheiden können, ob er operiert werden möchte oder nicht.“
Für ambulante Eingriffe steht dem Arzt in seiner neuen Praxis ein entsprechender Raum zur Verfügung. Hinzu kommen zwei Behandlungszimmer und ein Überwachungsraum sowie Wartezimmer, Büro und Sozialräume. Zurzeit arbeitet Andreas Krepsz zusammen mit Praxismanagerin Marion Niewierra und EDV-Spezialist Markus Opel an den letzten Details. Doch schon in wenigen Tagen soll die Praxis komplett eingerichtet sein.