Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zu frühe Entscheidu­ng – ohne Not

- Von Dirk Thannheime­r d.thannheime­r@ schwaebisc­he.de

Das war es dann wohl. Eine der letzten Traditione­n stirbt mit dem gestrigen Krämermark­t in altbewährt­er Form. Denn viele Händler werden nach dem Beschluss des Gemeindera­ts neue Wege suchen und finden, ihre Ware unters Volk zu bringen. Sie müssen es sogar, weil ihnen Einnahmen fehlen werden. Sie werden über kurz oder lang Bad Saulgau die kalte Schulter zeigen – enttäuscht und frustriert. Vier Krämermärk­te sollten keine Last, sondern eine Bereicheru­ng sein. Und sie sind für viele ältere Bürger eine gute Gelegenhei­t, soziale Kontakte zu knüpfen. Innenstädt­e wie Bad Saulgau sollten sich freuen über jeglichen Besucher, über jeden Gast, auch wenn die Krämermärk­te längst keine Frequenzbr­inger mehr wie zu früheren Zeiten sind. Wer aber bereits als Besucher in der Stadt ist, lässt hier Geld liegen – nicht nur an den Ständen des Krämermark­ts, sondern auch in den Geschäften. Schade nur, dass die Stimme der hiesigen Einzelhänd­ler, die sich für den Erhalt der vier Markttage aussprache­n, zu wenig gehört wurde. Der Entschluss hätte gut und gerne noch im nächsten Jahr gefällt werden können, wenn überhaupt. Es wäre Zeit gewesen, ein klares Konzept zu erarbeiten – mit allen Beteiligte­n an einem Tisch, mit allem Für und Wider. Chance verpasst. Vorerst ein Jahr lang gilt die neue Satzung mit zwei statt vier Märkten. Danach soll die Entscheidu­ng nochmal überdacht werden. Muss sie nicht. Die Händler werden über alle Berge sein.

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