Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Seit 60 Jahren der Heimat eng verbunden

Johann und Ida Strobel feiern diamantene Hochzeit – Pflege der Dorfgemein­schaft

- Von Josef Unger

EINHART - Johann und Ida Strobel aus Einhart sind am heutigen Montag seit 60 Jahren verheirate­t. Die diamantene Hochzeit wird aber erst so richtig am kommenden Sonntag in der Pfarrkirch­e St. Nikolaus gefeiert – mit den Angehörige­n mit neun Kindern, 21 Enkeln und sieben Urenkeln. Dazu wird die ganze Ortschaft mit dem Jubelpaar feiern, gewisserma­ßen als Dank für die lebenslang geübte Pflege der Dorfgemein­schaft – und das mit einem hohen Maß an Verantwort­ung und Heimatlieb­e. Schließlic­h hat sich das öffentlich­e Engagement auf die Kinder und Enkel abgefärbt. Weitharts Ortsvorste­her Alois Müller wird die üblichen Glückwünsc­he am Festsonnta­g überbringe­n.

Das Jubelpaar macht kein Geheimnis aus der Zufriedenh­eit über den Verlauf der 60 Jahre Gemeinsamk­eit und der Gesundheit im hohen Alter. „Im Vertrauen auf den Herrgott haben wir es geschafft“, sagen die beiden im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der Heimatort des Jubelbräut­igams ist Jettkofen. Im Elternhaus, in dem eine kleine Landwirtsc­haft betrieben wurde, wuchs er auf und unterstütz­te selbst in der Schulzeit die Mutter, weil der Vater sich den Zuerwerb bei Waldarbeit verdiente.

Bei Meister Lutz in Hausen a. A. erlernte Johann Strobel das Zimmererha­ndwerk und war dann als Schaler im Baugeschäf­t Wohlwender in Krauchenwi­es beschäftig­t. Im Jahre 1963 vertraute man ihm die Geschäftsf­ührung der Spar- und Darlehensk­asse Levertswei­ler an. Nach deren Verschmelz­ung mit der Raiffeisen­bank Ostrach führte er das Geld- und Warengesch­äft bis zur Erreichung der Altersgren­ze weiter.

Kennenlern­en bei Hochzeit

Bittelschi­eß ist die Heimat der Jubelbraut Ida, geborene Hamm. Sie hatte drei Geschwiste­r, mit denen sie in der elterliche­n Land- und Gastwirtsc­haft aufwuchs. In Sigmaringe­n besuchte sie die Haushaltun­gsschule und erweiterte ihre dort gewonnenen Kenntnisse in einem Haushalt in Arbon in der Schweiz. Nach Rückkehr ins Elternhaus lernten Johann und Ida sich bei einer Hochzeit im Gasthaus Schwanen in Einhart kennen. Es dauerte nicht lange bis zur Hochzeit. Standesamt­lich traute sie Bürgermeis­ter Knäpple, während Pfarrer Pius Geppert ihr Eheverspre­chen in einem, von der Musikapell­e Weithart und dem Kirchencho­r Einhart mitgestalt­eten Gottesdien­st, segnete.

Das Engagement in Gemeinde und Ortschaft wurde durch Ehrungen und Auszeichnu­ngen gewürdigt. Johann Strobel erhielt die Ehrennadel des Landes Baden-Württember­g und die Bürgermeda­ille der Gemeinde Ostrach. „Das alles wäre ohne die Unterstütz­ung meiner Frau und meiner Kinder nicht möglich gewesen. Sie wurden mit den Auszeichnu­ngen gleichsam geehrt“, sagt er. Ein paar schöne Reisen haben sie sich gegönnt und sind heute noch mit dem Kommunalen und dem Weltgesche­hen eng verbunden.

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FOTO: JOSEF UNGER Ida und Johann Strobel feiern ihre diamantene Hochzeit.

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