Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Wendigkeit und Präzision sind gefragt
Gelbe Husaren Altshausen veranstalten Geschicklichkeitsturnier – 130 Reiter nehmen teil
ALTSHAUSEN - Bei sommerlichen Temperaturen haben sich am Sonntag auf dem Reitplatzgelände beim Bauhof in Altshausen 130 Reiter sowie zwölf Ein- und Zweispänner eingefunden, die zum einen im Parcours und zum anderen im Gelände ihre Kräfte verglichen. Für Pferdeliebhaber geradezu ein Eldorado, denn es gab edle Rassen und Ponys zu bestaunen, die sowohl vom Nachwuchs als auch von versierten Pferdefreunden geritten wurden. Gefragt war im Sattel nicht nur eine gewisse Besonnenheit und Wendigkeit, sondern auch Intelligenz und Präzision, um die Aufgaben in einem vorgegebenen Zeitlimit zu bewältigen.
Längst ist auch im Reitsport wie in vielen anderen Vereinen ein unübersehbarer Trend zu beobachten: Mädchen und Frauen auf dem Vormarsch. Die Männerwelt tritt zum Teil nur noch in der Organisation in Erscheinung. Die Fäden der Veranstaltung laufen beim Turnierleiter und Rittmeister der Gelben Husaren, Albert Steinhauser aus Eichstegen und Schriftführerin Tatjana Walz aus Litzelbach zusammen. Derzeit sind es 20 aktive Mitglieder, die der Reitervereinigung angehören.
Die weiteste Anreise hatten Karin und Peter aus Dettenhausen bei Tübingen auf sich genommen. Ihr Einspänner, ein amerikanischer Buggy, wird von einem elfjährigen Süddeutschen Kaltblüter gezogen. Ein echter Hingucker. Das Paar, Tochter und Papa, sind beide seit frühester Jugend mit Pferden eng vertraut und haben durch Bekannte von der Ausschreibung des Turniers erfahren. Wie bei den Olympischen Spielen lautet ihr Motto: „Dabei sein ist alles.“Die Zwillinge Miriam und Gabriel aus Granheim bei Mengen, neun Jahre jung, mit ihren beiden Shetlandponys „Rica“und „Maxi“strahlen über das ganze Gesicht. Sie erzählen, dass ihr Papa nicht mitkommen konnte, weil er gerade mit der Heuernte viel zu tun hat. Mama schaukelt aber die Angelegenheit souverän.
Reines Vergnügen
Aus Kesenweiler bei Waldburg ist Anne mit von der Partie, 18 Jahre alt und schon eine erfahrene Pferdesportlerin. Sie hat bereits an etlichen Dressurreitturnieren in Fronhofen, Krumbach und Weingarten mit ihrem 17-jährigen Pferd, einem „Rheinländer“, teilgenommen. Hier erfuhr ihr Papa übers Internet von der Veranstaltung. Zum ersten Mal dabei sind aus Ebersbach-Musbach Daniela und Willi mit ihrem Einspänner, der von einem sehr lauffreudigen, zwölf Jahre alten Deutschen Reitpony gezogen wird. Aus reinem Vergnügen nimmt das Ehepaar an der Veranstaltung teil.
Die Strecke für die Gespanne ist 14 Kilometer lang und unterwegs sind an vier Stationen verschiedene Aufgaben zu lösen. So müssen zum Beispiel Hufeisen in ein vorgegebenes Ziel geworfen werden. Ein Dartspiel ist aufgebaut, auch da ist Zielwasser gefragt; ein Wortspiel mit Figuren muss in die richtige Reihenfolge gebracht werden und alles natürlich vom Pferd aus, denn absteigen ist nicht erlaubt – hier ist der Zeitfaktor Nebensache.
Aber im Parcours geht es für die 130 Reiter um Geschwindigkeit und Reaktionsvermögen. Hier waren es zwei Anlaufstellen, die beim Teilnehmerfeld Koordination und Tempo erforderlich machen. An der ersten Station muss eine Jacke angezogen und eine Überwurfdecke auf den Sattel gelegt werden. Ein gewisses perfektes Anreiten auf ein Hindernis, an dem flatternde Bänder herabhängen, ist dann schon eine der anspruchsvollen Aufgaben, mit dem das eine oder andere Pferd plus Reiter so seine Schwierigkeiten hatte. Unterm Strich ein gelungenes Geschicklichkeitsturnier, das den Gelben Husaren viel Lob einbrachte.