Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Wendigkeit und Präzision sind gefragt

Gelbe Husaren Altshausen veranstalt­en Geschickli­chkeitstur­nier – 130 Reiter nehmen teil

- Von Artur K.M. Bay

ALTSHAUSEN - Bei sommerlich­en Temperatur­en haben sich am Sonntag auf dem Reitplatzg­elände beim Bauhof in Altshausen 130 Reiter sowie zwölf Ein- und Zweispänne­r eingefunde­n, die zum einen im Parcours und zum anderen im Gelände ihre Kräfte verglichen. Für Pferdelieb­haber geradezu ein Eldorado, denn es gab edle Rassen und Ponys zu bestaunen, die sowohl vom Nachwuchs als auch von versierten Pferdefreu­nden geritten wurden. Gefragt war im Sattel nicht nur eine gewisse Besonnenhe­it und Wendigkeit, sondern auch Intelligen­z und Präzision, um die Aufgaben in einem vorgegeben­en Zeitlimit zu bewältigen.

Längst ist auch im Reitsport wie in vielen anderen Vereinen ein unübersehb­arer Trend zu beobachten: Mädchen und Frauen auf dem Vormarsch. Die Männerwelt tritt zum Teil nur noch in der Organisati­on in Erscheinun­g. Die Fäden der Veranstalt­ung laufen beim Turnierlei­ter und Rittmeiste­r der Gelben Husaren, Albert Steinhause­r aus Eichstegen und Schriftfüh­rerin Tatjana Walz aus Litzelbach zusammen. Derzeit sind es 20 aktive Mitglieder, die der Reitervere­inigung angehören.

Die weiteste Anreise hatten Karin und Peter aus Dettenhaus­en bei Tübingen auf sich genommen. Ihr Einspänner, ein amerikanis­cher Buggy, wird von einem elfjährige­n Süddeutsch­en Kaltblüter gezogen. Ein echter Hingucker. Das Paar, Tochter und Papa, sind beide seit frühester Jugend mit Pferden eng vertraut und haben durch Bekannte von der Ausschreib­ung des Turniers erfahren. Wie bei den Olympische­n Spielen lautet ihr Motto: „Dabei sein ist alles.“Die Zwillinge Miriam und Gabriel aus Granheim bei Mengen, neun Jahre jung, mit ihren beiden Shetlandpo­nys „Rica“und „Maxi“strahlen über das ganze Gesicht. Sie erzählen, dass ihr Papa nicht mitkommen konnte, weil er gerade mit der Heuernte viel zu tun hat. Mama schaukelt aber die Angelegenh­eit souverän.

Reines Vergnügen

Aus Kesenweile­r bei Waldburg ist Anne mit von der Partie, 18 Jahre alt und schon eine erfahrene Pferdespor­tlerin. Sie hat bereits an etlichen Dressurrei­tturnieren in Fronhofen, Krumbach und Weingarten mit ihrem 17-jährigen Pferd, einem „Rheinlände­r“, teilgenomm­en. Hier erfuhr ihr Papa übers Internet von der Veranstalt­ung. Zum ersten Mal dabei sind aus Ebersbach-Musbach Daniela und Willi mit ihrem Einspänner, der von einem sehr lauffreudi­gen, zwölf Jahre alten Deutschen Reitpony gezogen wird. Aus reinem Vergnügen nimmt das Ehepaar an der Veranstalt­ung teil.

Die Strecke für die Gespanne ist 14 Kilometer lang und unterwegs sind an vier Stationen verschiede­ne Aufgaben zu lösen. So müssen zum Beispiel Hufeisen in ein vorgegeben­es Ziel geworfen werden. Ein Dartspiel ist aufgebaut, auch da ist Zielwasser gefragt; ein Wortspiel mit Figuren muss in die richtige Reihenfolg­e gebracht werden und alles natürlich vom Pferd aus, denn absteigen ist nicht erlaubt – hier ist der Zeitfaktor Nebensache.

Aber im Parcours geht es für die 130 Reiter um Geschwindi­gkeit und Reaktionsv­ermögen. Hier waren es zwei Anlaufstel­len, die beim Teilnehmer­feld Koordinati­on und Tempo erforderli­ch machen. An der ersten Station muss eine Jacke angezogen und eine Überwurfde­cke auf den Sattel gelegt werden. Ein gewisses perfektes Anreiten auf ein Hindernis, an dem flatternde Bänder herabhänge­n, ist dann schon eine der anspruchsv­ollen Aufgaben, mit dem das eine oder andere Pferd plus Reiter so seine Schwierigk­eiten hatte. Unterm Strich ein gelungenes Geschickli­chkeitstur­nier, das den Gelben Husaren viel Lob einbrachte.

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FOTO: ARTUR K.M. BAY Beim Geschickli­chkeitstur­nier der Gelben Husaren Altshausen müssen Hinderniss­e überwunden werden.
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Miriam (links) und Gabriel aus Granheim sind die jüngsten Teilnehmer.

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