Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Acht Männer tauchen ab
„Swimming with Men“– Die britische Komödie über Synchronschwimmer ist glaubwürdig und gleichzeitig witzig
Männer im Wasser“, so der Titel des gleichnamigen schwedischen Films aus dem Jahr 2008, üben auf Filmemacher offenbar eine starke Anziehungskraft aus. Denn nun huldigen auch die Briten den mehr oder minder graziösen Körpern, die im Gleichklang durchs Wasser gleiten.
Eric (Rob Brydon) ist seit gefühlten 300 Jahren Buchhalter. Immerhin hat er sich vom gigantischen Großraumbüro schon zu einem eignen, kleinen Verschlag vorgearbeitet. Den Ekel vor dem Job spült Eric im Schwimmbad ab, wo er nach Dienstschluss regelmäßig abtaucht. Eines Tages hat der Hobbysportler unter Wasser eine beinahe geisterhafte Vision. Sieben Männer winken ihm zu. Sie werden sich wenig später als die Mitglieder eines Vereins erweisen, der sich dem Synchronschwimmen widmet. Nach anfänglicher Skepsis rekrutiert der Verein den Buchhalter. Aus der harmlosen Freizeitaktivität wird Ernst, als Eric und seine Mitstreiter an der Weltmeisterschaft teilnehmen möchten. Das Training wird von Susan (Charlotte Riley) geleitet, die aussieht wie ein Engel, sich aber als knallharter Drill-Meister erweist.
Das feucht-fröhliche Abenteuer „Swimming with Men“ist deutlich vielschichtiger, glaubhafter und humorvoller als der schwedische Beitrag zum Thema. Sogar die unvermeidliche Motivationsrede wirkt nicht peinlich. Dank der wundervollen Darstellerriege hatte es Regisseur Oliver Parker wohl nicht sonderlich schwer, aus einem Rohdiamanten einen brillanten Film zu kreieren. Am Ende wird auf der Straße getanzt wie in einer deutschen, romantischen Komödie. Seltsam, dass es hier nicht nervt.