Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In Ertingen spielt ab heute die Musik
Zum Kreismusikfest werden beim Festumzug 107 Kapellen und Gruppen erwartet – Verein feiert 190-jähriges Bestehen
ERTINGEN - „So langsam fällt die Spannung von mir ab, vor allem, wenn ich sehe, dass alles seinen guten Lauf nimmt.“Diese Worte vom Vorsitzenden des Musikvereins Ertingen, Urban Diesch, beziehen sich natürlich auf das Kreismusikfest, das vom Freitag, 8. Juni, bis Montag, 11. Juni, gefeiert wird, verbunden mit dem 190-jährigen Bestehen des Musikvereins Ertingen. Mehr als 500 Helfer waren und sind im Einsatz, damit dieses Fest reibungslos verläuft und zu einem weiteren erfolgreichen Meilenstein in der Geschichte des Musikvereins Ertingen wird. „Es ist enorm, wer hier alles mitwirkt“, so Urban Diesch stolz. „Dabei“, so der Vorsitzende, „bildet der Sonntag den Höhepunkt der ganzen Festivitäten“.
Los geht es am heutigen Freitag ab 20 Uhr mit einer VR-Party-Nacht im Festzelt, nahe des Feuerwehr-Gerätehauses. Dabei haben die Jugendlichen aus der Umgebung per ShuttleBusse die Möglichkeit die Mega-Party zu besuchen, bei der Mashup Germany und DJ Danhall am Teller auflegen werden. Stimmung, Gaudi und Spaß verspricht der Auftritt der „Lederrebellen“am Samstag. Das Repertoire dieser Band reicht von Alpen-Rock und Schlagern bis zu Evergreens sowie vielen Klassikern der Pop- und Rockmusik. Auf jeden Fall ist Party pur mit dieser Wasen-Band garantiert.
Frühschoppen ab 10 Uhr
Am Sonntagmorgen lädt Pfarrer Dr. Peter Häring um 10 Uhr zum Festgottesdienst in die Kirche St. Georg in Ertingen ein. Dabei wird der Musikverein Weingarten die Eucharistiefeier musikalisch umrahmen. Den Frühschoppen im Zelt bestreitet ab 10.30 Uhr die Musikkapelle aus Unterlenningen, nahe Bad Urach gelegen. Dann folgt ein erstes Stelldichein von vielen Musikern beim Kreismusikfest. Um 13 Uhr treffen sich alle 55 Kapellen vor dem Festzelt und werden beim Gesamtchor sicher ein tolles Blasmusik-Spektakel aufführen.
Ein Höhepunkt des Kreismusikfestes des Kreises Biberach ist sicher der anschließende Festumzug, der um 13.30 Uhr gestartet wird. 57 Gruppen, Festwagen, dazu natürlich noch die 55 Musikkapellen werden durch den fahnengeschmückten Ort ziehen und die Besucher mit ihrem Spiel und ihren Darstellungen erfreuen. Angeführt wird der Zug durch die Stadtgarde zu Pferd Bad Saulgau und führt Richtung Festzelt, wo der Fahneneinmarsch den Abschluss bildet. Dort vor dem Zelt sind dann auch alle Wagen und Fahrnisse aufgereiht, damit die Gäste noch einen Blick drauf werfen können.
Am Samstag ab 11 Uhr und am Sonntag ab 7.30 Uhr finden zudem in der Kultur- und Sporthalle die Wertungsspiele der 14 angemeldeten Musikkapellen statt. Die Notenbekanntgabe aus diesem musikalischen Wettstreit findet dann am Sonntag ab 17 Uhr im Zelt statt und dabei geht es dann sicher wieder rund, wenn die Kapellen ihre Ergebnisse erhalten. Schon eine Stunde später, also um 18 Uhr, folgt ein weiterer Höhepunkt dieses Festes. Ertingen hat ja im vergangenen Jahr den Titel „Kapelle des Südens“in Kreßbronn erreicht, somit sind sie dieses Jahr Ausrichter dieses Wettbewerbs, zu dem sich vier Kapellen aus dem Verbreitungsgebiet der Schwäbischen Zeitung qualifiziert haben.
Nachmittag für Kinder
Am Montag, 11. Juni, findet traditionell der Kinder- und KreisseniorenNachmittag im Festzelt statt. Hierbei werden der Kindergarten und auch verschiedene Sportgruppen die Gäste mit ihren Vorführungen erfreuen. Natürlich ist auch das Kreis-Seniorenorchester unter der Leitung von Hermann Rothärmel dabei, das für die musikalische Unterhaltung der Besucher verantwortlich zeichnet. Ab 17 Uhr kann man sich dann so langsam beim Feierabendhock auf den Abend einstimmen. Hier erwartet die Festgäste ein besonderes musikalisches Schmankerl.
Die „Ertinger Spitzbuaba“, eine Blasmusik-Kultband aus Ertingen, hat sich nach 15 Jahren gemeinsamen Musizierens im Jahr 2006 mit einer Abschiedsparty aufs „Altenteil“verabschiedet. Aber genau zum Bezirksmusikfest in Ertingen, feiern sie ihr „eintägiges Comeback“. Fast die komplette Besetzung aus der Gründungszeit aus dem Jahr 1991 hat sich wieder zusammengefunden und man darf gespannt sein, was die „alten Herren“noch so alles drauf haben. Es ist einfach ein Muss, am Montagabend im Zelt die „Spitzbuaba“zu erleben.