Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Zieglerschen planen Neubau in Wilhelmsdorf
Nach zehn Jahren gibt es neun Wohnungen für den freien Markt
WILHELMSDORF - Auf einem parkähnlichen Grundstück an der Hoffmannstraße in Wilhelmsdorf, direkt gegenüber der Werkstätte für Menschen mit Behinderung, plant das diakonische Sozialunternehmen „Die Zieglerschen“ein dreigeschossiges Gebäude. Dieses soll als Ausweichquartier für die anstehenden Sanierungen bestehender Häuser der Behindertenhilfe dienen. Insgesamt sollen in dem Ausweichbau 24 Personen untergebracht werden.
Nach zehn Jahren, so die Planung, soll das Gebäude dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Zur Verwirklichung des Bauvorhabens muss zunächst der Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren geändert werden. Der Wilhelmsdorfer Gemeinderat gab dazu in seiner jüngsten Sitzung seine Zustimmung.
Nach Darstellung der Verwaltung reagieren „Die Zieglerschen“mit ihrem Bauvorhaben auf Vorgaben der Landesheimbauverordnung sowie den Veränderungen im Gebäudebestand. Um vorhandene Häuser den gesetzlichen Vorgaben nach umzugestalten, benötigen die Bewohner ein Ausweichquartier. Auf drei Geschossen sollen in drei Wohnungen jeweils Gruppen mit acht Personen aufgenommen werden. „In der Nachnutzung für den freien Wohnungsmarkt entstehen dann insgesamt neun Wohnungen, drei auf jeder Etage“, heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats.
Nach den bisherigen Festlegungen des Bebauungsplans dürfen derzeit auf dem Baugelände nur zweigeschossige Gebäude errichtet werden. Um einen höheren Bau zu ermöglichen, laut Planung sind 9,50 Meter vorgesehen, muss der Bebauungsplan geändert werden. Vorgesehen ist ein Flachdach.
Außerdem muss das bisher festgelegte Baufenster erweitert werden. Gespräche von den Zieglerschen mit Bewohnern der benachbarten Häuser verliefen offensichtlich positiv. Mit Einwänden wird nicht gerechnet. Eile besteht jetzt bei der Änderung des Bebauungsplans, da das Baugesuch für den Gebäudekomplex bereits im Oktober eingereicht werden soll. Die Änderungen sollen deshalb in einem beschleunigten Verfahren auf den Weg gebracht werden.
Gemeinderat Andreas Schelshorn (Freie Wählervereinigung) zeigte sich erfreut darüber, dass jetzt von den Zieglerschen in die Zukunft geplant wird. Lob gab es für die Flachdachlösung. Pia Wilhelm (Liste „Natürlich anders“) verwies in ihrer Stellungnahme auf den großen Baumbestand, der das Grundstück bisher prägt. Sie legte Wert darauf, dass Fällarbeiten erst zu den gesetzlich festgelegten Zeiten erfolgen, um den Tierbestand zu schützen. Dem Aufstellungsbeschluss stimmte der Rat ohne Gegenstimmen einvernehmlich zu.